Full text: Landeskunde des Königreichs Sachsen.

40 Das Elbgebiet. 
Stadt des Landes. Seiner prächtigen Lage und seiner 
Kunstwerke wegen wird es gern „ Elbflorenz“ genannt. 
Die Stadt ist da erbaut worden, wo die Hänge des weiten 
Elbtalkessels sich am meisten einander nähern und die Elbe 
einen Bogen beschreibt, an dessen Biegung der älteste natür- 
liche Ubergang sich bot, jetzt durch die Augustusbrücke bezeichnet. 
Der Name der Stadt wird als „Waldsassen" gedeutet, noch 
jetzt geht die Großstadt fast unvermittelt in den großen Wald 
der Dresdner Heide über. Das schönste Bild der Stadt 
bietet sich von den Elbbrücken und von der Brühlschen 
Terrasse am linken Elbufer, wo man den Strom mit seinen 
Brücken und die wichtigsten Bauwerke überblickt. Die Alt- 
stadt auf dem linken und die Neustadt auf dem rechten Ufer 
sind die ältesten Stadtteile, an sie haben sich die neuen Stadt- 
teile und die eingemeindeten Orte ringsum angeschlossen. Ein 
Kranz von Vororten umgibt auch jetzt noch die Stadt. Elb- 
aufwärts, wo die Villenorte Blasewitz (7300 E) und Losch- 
witz (5800 C.) die schönste Lage haben, reicht er bis Pillnitz. 
Dresden verdankt sein Aufblühen hauptsächlich drei Um- 
ständen, nämlich seiner Stellung als Hauptstadt des Landes, 
seiner Industrie und der günstigen Verkehrslage. Zur Haupt- 
und Residenzstadt wurde es 1270 erhoben. Als solche erhielt 
es glänzende Bauten, unter denen namentlich der Zwinger, das 
königliche Schloß, das Hoftheater, die katholische Hofkirche, der 
Kuppelbau der Frauenkirche und die neue Kunstakademie im 
Städtebild hervortreten. Von den Kunstsammlungen haben die 
Gemäldegalerie und das Grüne Gewölbe Weltruf erlangt. Bil- 
dungsanstalten jeder Art sind in großer Zahl vorhanden, an 
ihrer Spitze die Technische und die Tierärztliche Hochschule als 
einzige in Sachsen, das Konservatorium und die Kunstakademie. 
Wie eine eigene Stadt nehmen sich am Rand der Dresdner 
Heide die großen Kasernenbauten aus, die zu den größten der 
Erde zählen. Im Großen Garten besitzt Dresden eine der 
größten und schönsten Parkanlagen. 
Das Aufblühen der sehr vielseitigen, bereits oben geschilderten 
Industrie wurde durch die Nähe der Steinkohlenlager und den
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.