44 Die Leipziger Tieflandsbucht.
Die Leipziger Tieflandsbucht.
Das große norddeutsche Tiefland dringt in der Mitte
seiner Ausdehnung mit der Leipziger Tieflandsbucht weit
nach Süden vor. Diese Einbuchtung liegt in Sachsen 100
bis 200 m hoch, nur die tiefsten Punkte gehen unter 100 m
herab. Im Süden geht die Bucht allmählich in das sächsische
Mittelgebirge über, im Osten setzt sie sich im Tiefland des
Elbgebietes und der Lausitz fort. Die Oberfläche ist nicht
überall ganz eben, sondern meist leicht gewellt. Einzelne
Berge, wie der Collmberg (314 m) und die Hohburger
„Schweiz“ (238 m), erheben sich aus der Niederung, die
im Hubertusburger Wald (200 m) und in der Dahlener
Heide (201 m) zwischen den genannten Bergen eine aus-
geprägte Schwelle besitzt. Diese höheren Teile unterscheiden
sich landschaftlich auch durch ihre Wälder von der eigent-
lichen Tiefebene, die fast durchgängig mit Ackern und Wiesen
bedeckt ist. Eine lebhaftere Hügelbildung zeigt sich auch
westlich der Mulde im Gebiet der Porphyrzonc, deren Stein-
brüche als einzige des Tieflandes von wirtschaftlicher Be-
deutung sind. Vorherrschend sind tertiäre und diluviale
Ablagerungen. Große Lehmlager haben große Ziegeleien
hervorgerufen. Der äußerst fruchtbare Löß ist namentlich
im südlichen Teil der Bucht verbreitet. Movorboden findet
sich noch bei Lausigk. Größere Teiche treten bei Hubertus-
burg auf.
Für die Flüsse, die vom Gebirge kommend nach Norden
der Elbe zustreben, ist die Leipziger Bucht ein Durchgangs-
gebiet. Ihr Lauf verlangsamt sich in der Ebene. Zahl-
reiche Windungen, Seitenarme, durch Abschnürung oft zu
„##ten Armen geworden, und Anschwemmungen sind die
hier auftretenden Zeichen der echten Tieflandsflüsse. Cha-
rakteristisch sind für diese auch die Auwälder, die den afri-