Full text: Landeskunde des Königreichs Sachsen.

Die Leipziger Tieflandsbucht. 45 
kanischen Galeriewäldern vergleichbar die Ufer begleiten. 
Diese Anwälder bestehen aus Laubbäumen, die viel Feuchtig- 
keit vertragen, namentlich Erlen, Pappeln und Eichen. Im 
Frühjahr verwandeln sie sich oft in Waldsümpfe. 
Der größte Fluß der Leipziger Bucht ist die Mulde. 
An der Schwelle des eigentlichen Tieflandes, bei Sermuth 
(130 m) vereinigen sich die Zwickauer und Freiberger Mulde. 
Bei Grimma hat sich der Fluß noch einmal ein malerisches 
Tal in den Porphyr eingeschnitten, den er erst in Wurzen 
verläßt. Von dort fließt er durch das Gebiet der diluvialen. 
Ablagerungen. 
Die Parthe gehört ganz dem Tiefland an. Der 60 km 
lange, kräge fließende Bach mündet in Leipzig in die Pleißc. 
Diese erreicht die Leipziger Bucht schon auf alkenburgischem 
Gebiet, durchfließt Leipzig und vereinigt. sich dicht unterhalb 
der Stadt mit der Elster, welche die nordwestlichste Ecke 
Sachsens durchschneidet, nachdem sie wie die Pleiße schon 
in ihrem Oberlauf sächsisches Gebiet entwässert hat. Die 
Elster wendet sich westlich zur Saale, die sie oberhalb Halle 
cht vVorhet sendet sie als Seenarin die Lubpe 
gleichfalls zur Saale. 
Exntstehungsgeschichte. Die Tieflandsbucht bildete ur- 
sprünglich einen Teil des paläozoischen Hochgebirges, dessen 
dritter Hauptsattel (von Süden gerechnet) in nordöstlicher Rich- 
tung nach Strehla zu verlief, jetzt aber in die Tiefe versunken 
ist. Ghesen Ende der paläozoischen Zeit erfolgten mächtige Por- 
phyrdurchbrüche, deren Massen sich deckenförmig ausbreiteten und 
jetzt noch von Rochlitz bis Wurzen und Oschatz zutage liegen. 
Ande Tertüärzeit wurden Tone und Sande abgelagert und zahl- 
los-Banmstämme zusammengeschwemmt, aus denen die Braun- 
kohle entstand. Diese tertiären Ablagerungen treten namentlich 
südlich von Leipzig auf. Die Braunkohlenlager erreichen 
jenseits der Grenze in Altenburg und in der Provinz Sachsen 
ihre größte Ausdehnung. Bei Leipzig sind sie bis 10 m mächtig. 
Bei Kieritzsch hat man in über 70 m Tiefe bis zu zm dicke, 
sanft geneigte Buntsandsteinbänke mit zwei eingebetteten Braun- 
 
	        
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