50 Die Leipziger Tieflandsbucht.
worden, wozu der bisherige Mangel eines großen Zentralbahn-
hofes in Leipzig viel beigetragen hat.
Neben Leipzig treten alle anderen Siedlungen des Tief-
landes zurück. Die nächstgrößte Stadt Wurzen hat nur
16 600 (m. V. 19600) E., aber vielseitige Industrie, nament-
lich Dampfmühlen, Tapeten= und Teppichfabriken. Gleich-
falls an der Mulde liegt Grimma (10 900 E.). Von den
Fürstenschulen in Grimma, Meißen und Schulpforta bei
Naumburg, die 1543 von Kurfürst Moritz begründet wur-
den, ging die Reformation des gelehrten Unterrichtes aus.
Die übrigen Städte haben unter 10.000 C., sie tragen
noch vielfach den Charakter der Landstädte. An der Mulde
liegt zwischen Grimma und Wurzen Nerchau (2100 C.).
Die Parthe berührt Naunhof (3000 E.) und Taucha
(4100 E.). Zwischen Mulde und Parthe werden bei
Brandis (2800 E.) Steinbrüche und Braunkohlengruben
betrieben. An der Hauptbahn nach Thüringen steht Mark-
ranstädt (6900 E.)durch seine Zurichtung von Rauchwaren
in enger Verbindung mit Leipzig. An der Elster sind die
Städte Groitzsch (5700 E.) und Pegau (5400 E.) nur
durch die Elsteraue getrennt, sie sind wie das flußabwärts
gelegene Zwenkau (4300 E.) Hauptsitze der Schuhmacherei.
Den Mittelpunkt des Lößgebietes bildet Borna (8400, m.
V. 11100 E.). Braunkohlengruben finden sich hier wie bei
den am Rand der Tieflandsbucht liegenden kleinen Städten
Lausigk (3800 E), Geithain (3700 E.) und Frohburg
(3400 E.). An der Pleiße liegt die Garten= und Obststadt
Rötha (2600 E.). Das große Dorf Liebertwolkwitz
(4000 E.) schließt sich bereits den Vororten von Leipzig an,
unter denen sich sonst allein Landgemeinden mit über
2000 Einw. finden.
Rückblick. Als ein flaches, nach Süden und Osten
etwas ansteigendes, mit niedrigen Bodenwellen durchsetztes