Erzgebirgisches Becken und Mittelgebirge. 51
Gebiet, dessen Oberfläche von Ackern und Wiesen, nur auf
dem sandigen Boden von Wald bedeckt ist, erscheint die
Leipziger Tieflandsbucht. Kleine Städte und Bauerndörfer
bezeugen den vorwiegend landwirtschaftlichen Charakter des
Gebietes, nur Leipzig mit seinem Gürtel von Vororten steht
als Handels= und Industriezentrum mit ebensoviel Bewohnern
wie die gesamte übrige Tiefebene inmitten des weiten Acker-
landes.
Erzgebirgisches Becken und Mittelgebirge.
Zwischen Tiefebene und Erzgebirge schiebt sich ohne
landschaftlich scharfe Ubergänge eine mit Bodenwellen, Kuppen
und Talungen reichlich ausgestattete Landschaft ein, die-in
ihrem nördlichen Teil sächsisches Mittel= oder Granulit-
gebirge, im südlichen Erzgebirgisches Becken genannt wird.
Die Seehöhe schwankt zwischen 200 und 400 m. Die Grenze
bildet im Norden und Osten ungefähr das Tal der Frei-
berger Mulde, im Westen Zwickauer Mulde und Pleiße,
im Süden der Fuß des Erzgebirges. Das ganze Gebiet hat
die Form einer Ellipse mit SW.—N0 gerichteter, von Wer-
dau bis Nossen 80 km langer Achse; die Breite des mittleren
Teiles beträgt etwa 25 km.
Das Mittelgebirge ist richtiger als Hügelland zu be-
zeichnen. Die höchsten Kuppen erreichen nur 350 m Höbe,
es sind der als Echpfeiler des Gebietes einen weiten Blick
über die Ebene bis Leipzig und bis zum Erzgebirge bietende
Nochlitzer Berg und der verwitterte Taurastein bei
Burgstädt. An vielen Stellen wiegt der Charakter der Hoch-
fläche vor, die nach allen Seiten weite Fernblicke bietet.
Die Abtragung hat den ursprünglichen Gebirgscharakter
völlig zerstört. Die landschaftlichen Reize liegen in den tief
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