52 Erzgebirgisches Becken und Mittelgebirge.
eingeschnittenen, engen und gewundenen Flußtälern, die
das Hügelland durchschneiden und einen scharfen Gegensatz
zu den reizlosen Hochflächen bilden. Die Zwickauer Mulde,
die von rechts die aus Würschnitz und Zwönitz ent—
stehende Chemnitz aufnimmt, und die Zschopau haben
ihren Unterlauf in das Mittelgebirge eingesägt. Malerische
Steilufer mit schönem Wald und alten Schlössern zeichnen
die beiden Haupttäler aus. Weiter östlich fließt die kleinere
Striegis zur Freiberger Mulde, die an der Grenze
des Mittelgebirges die wasserreichere Zschopau aufnimmt,
bei Leisnig noch eine landschaftlich schöne Talstrecke durch-
fließt und an der äußersten Nordwestecke des Hügellandes
sich mit der Zwickauer Mulde vereinigt.
Das Erzgebirgische Becken erstreckt sich südlich vom
Mittelgebirge parallel zu diesem. Im Westen reicht es
weiter als dieses, im Osten findet es bei Frankenberg sein
Ende. Vom Mittelgebirge ist es namentlich in dem schmalen
östlichen Teil landschaftlich nicht zu trennen. Den ausge-
prägten Charakter eines Beckens besitzt es erst bei Lugan
und weiter westlich bei Zwickau. Die Höhe schwankt zwischen
230 m (Muldental) und 400 m. Dieselben Flüsse wie im
Mittelgebirge haben ihre Täler, jedoch weniger tief, in das
Erzgebirgische Becken gegraben. Das Haupttal der Mulde
ist zwischen Zwickau und Glauchau breit und meist flach-
randig, es bildet wie das Chemnitztal eine breite Talaue.
Die vorherrschende Oberflächenform ist wie im Mittelgebirge
ein welliges Hügelland mit breiten, ziemlich gleich hohen
Rücken. In den Kohlenrevieren erhöhen und verlängern
die Schutthalden der Bergwerke den Abfall der Hochflächen
und Höhenrücken.
Das Mittelgebirge wird wegen des vorherrschenden Ge-
steins auch Granulitgebirge genannt. Der Granulit, dessen
Entstehung noch stark umstritten ist — er wird meist als