Erzgebirgisches Becken und Mittelgebirge. 53
Eruptivgestein aufgefaßt —, ähnelt dem Gneis, enthält aber
wenig oder keinen Glimmer. Von Waldenburg und Hohen-
stein bis über Roßwein hinaus füllt er die Hauptmasse der
Mittelgebirgsellipse aus. Dazwischen liegen Granitinseln.
Um den Granulit legt sich eine schmale Glimmerschieferzone,
an diese wiederum schließt namentlich im Westen und Norden
ein Gürtel von Phyllit an. Im nordwestlichen Teil tritt
bereits Porphyr auf. Der Nochlitzer Berg besteht aus Por-
phyrtuff. Einzelne tertiäre Ablagerungen sind im westlichen
Teil anzutreffen. Vereinzelt vorkommende Granitblöcke können
nordischen, aber auch einheimischen Ursprungs sein.
Das Erzgebirgische Becken ist vom Rotliegenden aus-
gefüllt das bei Chemnitz 700 m, bei Lugau sogar 840 m.
mächtig ist. Daruntex liegt-das Steinkohlengebirge, bis zu
120 m mächtig. An einzelnen Stellen hat der Porphyr die
Decke des Rotliegenden durchbrochen; im Westen sind auch
tertiäre Tone usw. in größeren Bänken abgelagert, die in
Sand-, Ton= und Kiesgruben ausgenutzt werden.
Der rötliche, fruchtbare Ackerboden gibt dem Erzgebir-
gischen Becken ein eigentümliches Gepräge. Die rot leuchten-
den östlichen Steilhänge des Muldentales bei Zwickau sind
10—30 m hoch. Sie sind auf der Höhe mit Schotter be-
deckte Abbruchstellen im Rotliegenden, die gegenüberliegenden
sanfteren Hänge sind die abgesunkenen Flügel. Das Rot-
liegende trägt wenig Wald; auch die Hochflächen des Mittel-
gebirges sind im Gegensatz zu den Tälern fast waldlos und
meist Ackerland, das dort, wo Löß auftritt, sehr fruchtbar
ist. Das Muldental ist von einer bis 3 m tiefen Alluvial-=
schicht bedeckt.
Entstehungsgeschichte. Das Mittelgebirge war ur-
sprünglich ein Teil des zweiten Hauptfattels es paläozoischen
Faltengebirges. Das Erzgebirgische Becken bildete zwischen diesem
und dem südlichen höchsten Sattel die Haupttalung. In dieser
wurden zur Steinkohlenzeit in den damaligen feuchtschwülen