Full text: Landeskunde des Königreichs Sachsen.

56 Erzgebirgisches Becken und Mittelgebirge. 
gemacht. Von den Amtshauptmannschaften Sachsens haben 
Glauchau mit 467, Zwickau mit 436 und Chemnitz (ohne 
Stadt) mit 383 Einwohnern auf 1 akm neben Dresden- 
Altstadt (438) die größte Volksdichte. Bei Ausscheidung 
der Städte steht Chemnitz mit 353 obenan, es folgen Zwickan 
mit 284, Glauchau mit 262, während der Landesdurchschnitt 
für die Landgemeinden nur 153 beträgt. Von den kleinsten 
Bezirken (Amtsgerichten) steht nächst Chemnitz (über 1200) 
Zwickau mit 1000 Einwohnern auf 1 qkm an der Spitze. 
Von den Gerichtsbezirken ohne größere Städte haben Hohen= 
stein (721) und Limbach (472) durch die Verbreitung der 
Textilindustrie in den Dörfern die höchste Volksdichte. Im 
nördlichen Teil des Mittelgebirges kommen noch 200 Men- 
schen auf den qkm. 
Die Siedlungen sind sehr zahlreich und liegen dicht 
beieinander. Charakteristisch sind die vielen Mittelstädte und 
langgestreckten Dörfer. 11 Städte und 2 Dörfer zählen 
über 10000 Einwohner. Im Erzgebirgischen Becken liegen 
die langen Reihendörfer meist in den Tälern, im Mittel- 
gebirge folgen sie kaum merklichen Talungen in der Hoch- 
fläche, während die größeren Städte dort in und an den 
tief eingeschnittenen Haupttälern erbaut sind. 
Am Nordrand des Mittelgebirges liegt am Tal der 
Freiberger Mulde das Schuhmacherstädtchen Siebenlehn 
(2200 E.), am Knie des Flusses Nossen (4800 E.) mit 
der Klosterruine Zella. Flußabwärts folgen die alte Tuch- 
macherstadt Roßwein (8900 C.), die jetzt verschiedene Ge- 
werbe betreibt, Döbeln (17700, m. V. 22100 C.), ein 
Mittelpunkt für Gewerbe, Getreidehandel und Verkehr, und 
Leisnig (8900 E.) in schöner Lage auf dem linken Steil- 
ufer der Mulde. 
An der Striegis liegt Gellerts Geburtsort Hainichen 
(7900 E.) im Bezirk der Textilindustrie, dem am engen,
	        
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