126 Oie Elektrizitäts-Industrie. VI. Buch.
Wenn es möglich sein wird, durch einheitliche Regelung von seiten der Regierung
aus die Elektrizitätsversorgung Deutschlands in richtige Bahnen zu lenken, wird es sich
immer mehr einführen, die Elektrizität von Kraftwerken aus zu beziehen und sie nicht
selbst zu erzeugen. Dadurch werden die zurzeit noch außerordentlich bedeutenden Einzel-
anlagen mit der Zeit immer mehr zu Anschlußanlagen werden. Augenblicklich sind aber
die Einzelanlagen noch von besonders großer Bedeutung in Deutschland. Sie
übertreffen die Leistung der Elektrizitätswerke jetzt noch um ungefähr das Fünffache.
Diese Einzelanlagen haben sich außerordentlich schnell entwickelt. Während im JZahre
1891 die Leistung derselben nur 54000 kW betragen hat, war sie im Jahre 1906 schon
auf 3 400 000 kW gestiegen. Im JZJahre 1911 betrug die Leistung der Einzelanlagen
6700 000 kW), so daß sie zurzeit auf ungefähr 8 500 000 kW geschätzt werden kann. Die
Elektrizitätserzeugung dieser Anlagen hat im Jahre 1891 etwa 40 Mill. kW-Stunden
betragen, stieg im Jahre 1906 auf ungefähr 4000 Mill. kW-Stunden und wird jetzt
ungefähr 11000 Mill. kW-Stunden sein. Die gesamte, in elektrischen Anlagen vorhandene
Maschinenleistung (Elektrizitätswerke und Einzelanlagen) ist durch nachstehende Tabelle
gegeben:
Leistung in Mill. kW
Jahr T Elektr.= —
Werke# anlagen Summe
— o2ooBl 0os O0o06
1899 ts 12 1
19006 Mols: 30 3,5
1#11 „ 11 6 8,0
Unter den Einzelanlagen gibt es solche, deren Größe den Elektrizitätswerken unserer
größten Städte vielfach gleichkommt. Es sei hier z. B. auf die Elektrizitätserzeugungs-
anlage der Gewerkschaft Deutscher Kaiser hingewiesen. Diese hat eine Größe wie unge-
fähr die Elektrizitätswerke für die Stadt Berlin. Die Anlage der Gewerkschaft Deutscher
Kaiser erzeugte im Jahre 1911 schon ungefähr 170 Mill. kW-Stunden und wird jetzt
200 Mill. pro JZahr schon überschritten haben. «
Es ist interessant, noch zu sehen, welche Industriezweige die Hauptverwen-
dung für Elektrizität haben. Von den im Jahre 1911 insgesamt erzeugten unge-
fähr 10 000 Mill. kW.-Stunden, von denen in Einzelanlagen ca. 8400 Mill., in Elek-
trizitätswerken ca. 1600 Mill. hergestellt wurden, sind verbraucht worden:
in Bergwerken ca. 1600 Mill. kW-Stunden;
in Hüttenwerken ca. 2000 Mill. kW.-Stunden;
in großen Maschinenfabriken ca. 1500 Mill. kW-Stunden;
für elektrochemische Zwecke ca. 350 Mill. kW-Stunden;
für Straßenbahn ca. 600 Mill. kW-Stunden;
für Staatsbahn ca. 200 Mill. KW-Stunden.
Einen wichtigen Zweig des elektrischen Kraftbetriebes stellen
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ektrische Bahnen. die elektrischen Bahnen darz trotzdem erst im Zahre 1891
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