258 Oer auswärtige Handel. VI. Buch.
Die Netto-Einfuhr betrug:
1872 1910 1872 0
Pfere 19,6 Mill. N. 114,0 Mill. M. Reisabfälle (Vieh
Federvieh (ge- futter) .. .. 2 Mill. M. 11,8 Mill. M.
schlachteh). 2 „"„ "„ 11) „ „ Schlampe.. .. 2 „ „ 56 „ „
Gänsfsere 2 " „ 30,5 „ „ Kaps, Rübsen. 1,.5 „ „ 37/6 „ „
Haushühner ? „ „ 15,9 „ „ Sesam ..... 0,6 „ „ 416 „
Sonstiges Feder- Taaga 72 "„ „ —
viern 2 „"„ „ 5,9 „ „
Oiese Posten stellen abermals eine Einfuhr (1910) von 287,9 Mill. M. dar. Seit
dem Jahre 1910 ist die Einfuhr dieser Produkte weiter gestiegen.
Leider ist es nicht möglich, diesen Zahlen die Inlandsproduktion exakt gegenüber-
zustellen, da hierfür die Unterlagen fehlen. Die Schätzungen über den Anteil der Bieh-
einfuhr am Gesamtbedarf schwanken zwischen 5—10 %. Die Abhängigkeit ist hier dem-
nach wesentlich geringer als beim Getreide. An bereiteten Futtermitteln bezieht
Deutschland freilich nahezu 60% seines Bedarfs aus dem Ausland.
Welche Wirkung hat nun der verstärkte Schutzzoll (in Verbindung mit sanitären
Präventivmaßnahmen) auf dem Gebiete der Bieheinfuhr gehabt? Stellen wir,
um mangels anderen Materials wenigstens eine einigermaßen befriedigende Methode
anzuwenden, die Einfuhrzahlen von 1905 und 1912 einander gegenüber:
Netto-Einfuhr Netto-Einfuhr
in Stück in Stück
1905 1912 1905 1912
Pferee 123 885 124 963
Ochhen 71 821 39 358 Schweinnn 67 389 127 159
(außer Spannferkeln)
Kühe . 126 100 84 360 Stirer 9 479 6 741
Zungvieh (bis zu 2½ Jab-= Fleisch und Zubereitungen
rehrnnn 104 902 67 699 von Fleisc 523 340 Hz. 718 432 0z.
Daraus ergibt sich, daß der Einfuhrüberschuß von Pferden stabil geblieben ist, von
Ochsen sich um beinahe die Hälfte, von Kühen um etwa ein Orittel, von Zungvieh um
ein Drittel verringert hat. Verdoppelt hat sich die Mehreinfuhr von Schweinen, wäh-
rend die Fleischeinfuhr um etwa 50 % gestiegen ist. Alles in allem sind das für die
deutsche Biehzucht sehr günstige Zahlen, denn der Inlandskonsum ist in der Vergleichs-
zeit erheblich schneller gewachsen, als die Einfuhr. Es ergibt sich hieraus ohne Weiteres,
daß der Biehbestand in Deutschland stark zugenommen hat. Zahlenmäßig läßt sich
dies zurzeit nicht ausdrücken, da die Ergebnisse der Biehzählung von 1912 noch nicht
vorliegen. Aber nach den bis jetzt bekannt gewordenen Teilergebnissen ist an der Tat-
sache der relativen Steigerung der Viehproduktion nicht zu zweifeln. Diese hat übrigens,
wie bereits angedeutet, unter der Caprivischen Handelspolitik schon eingesetzt, was aus
den folgenden Zahlen hervorgeht:
Bestand in Millionen Stück
Pferde Rinder Schweine
1892..................... Z,48 17,55 12,17
190000dl 4,26 19,33 18,92
190000TT; 4,35 20,63 22,15
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