Full text: Deutschland unter Kaiser Wilhelm II. Dritter Band. (3)

  
VII. Buch. Oie Seeschiffahrt. 89 
  
des Norddeutschen Llopd, hatte an NRaumgehalt etwa 20 000 Registertonnen brutto, 
(6500 netto), das nächste, „Deutschland“ der Hamburg-Amerika-Linie, 16 502 brutto 
(5200 netto), der „Kronprinz Wilhelm“ und „Kaiser Wilhelm der Große" des Norddeutschen 
Lloyd hatten etwas über 14 000 brutto (5500 netto). Unter den Reichspostdampfern 
befanden sich 10, die über 10 000—13 000 brutto Registertonnen Raumgehalt hatten. 
Alle anderen waren bedeutend kleiner. Es gab Reichspostdampfer bis zum Naum- 
gehalt von 2000 Registertonnen brutto (1300 netto). 
Der Schiffsbestand des Jahres 1913 zeigt ganz deut- 
Stand im Zahre 19138. üch den weiteren gewaltigen Fortschritt, den die 
deutsche Seeschiffahrt gemacht hat. Namentlich fällt dies in die Augen, wenn man 
die Handelsdampfer aller Nationen vergleicht, soweit sie einen Raumgehalt von 10 000 
Keg.-Tonnen haben und mehr. Es ergibt sich, daß nach England Deutschland weit- 
aus über die bedeutendste Handelsflotte verfügt. In England werden im ganzen 
gezählt: 122 solcher großer Dampfer, Deutschland besitzt deren 33, außerdem sind 11 
im Bau. UAnter den deutschen Schiffen sind einige, die die englischen — abgesehen von 
„Mauretania“ und „Lusitania“ den beiden von der englischen Regierung beträchtlich 
subventionierten Schnelldampfern der Cunard-Line — an Geschwindigkeit überragen, 
so der „Imperator" der Hamburg-Amerika-Linie, der „Kaiser Wilhelm II.“, „Kaiser Wilhelm 
der Große“, „Kronprinz Wilhelm“ und die „Kronprinzessin Cecilie" des Norddeutschen 
Llopd. Das größte dieser Schiffe ist der „Zmperator“ der Hamburg-Amerika-Linie, 
der einen Raumgehalt von 52 000 Reg.-Tonnen hat. Es folgt dann der „George Wa- 
sbington" des Norddeutschen Llopd mit 26 000 Reg.-Tonnen. Im Bau sind der Dampfer 
„Vaterland“ der Hamburg-Amerika-Linie mit 58 000 Reg.-Tonnen und der „Columbus“ 
des Norddeutschen Llopd mit 35 000 Reg.-Tonnen. Von den englischen Schiffen sind 
zur Seite zu stellen nur die „Olpmpic“ der White-Star-Line mit 46 000 Reg.-Tonnen, 
die „Lusitania“ und „Mauretania“ der Cunard-Line mit 31 000 Reg.-Tonnen, die 
„Adriatic“ der White-Star-Line mit 24 000 Reg.-Tonnen. 
England als die älere Schiffahrtsnation und als reine Seemacht ist uns natürlich 
ein gut Stück voraus. Was aber der deutsche Schiffsbestand besagen will, sieht 
man, wenn man damit andere Staaten als England vergleicht. Die Vereinigten Staa- 
ten besitzen nur 11 solcher großer Handelsdampfer, also ein Drittel des deutschen Be- 
standes, Frankreich nur 10, die Ai#ederlande 5, andere Staaten nur ganz vereinzelte. 
Von diesen großen deutschen Schiffen gehören an: dem Norddeutschen Lloyd 17, der 
Hamburg-Amerika-Linie 15, der Hamburg-Südamerikanischen Dampfschifffahrtsgesell- 
schaft 1. 
An Seeschiffen überhaupt besitzt Deutschland im Ostseegebiet 942 mit KReg.-Tonnen 
518 027 brutto, 316 907 netto und einer Besatzung von 8504; im Nordseegebiet 3790, 
Reg.-Tonnen 4193 971 brutto, 2 706 818 netto und einer Besatzung von 66 6256, also 
insgesamt das Deutsche Reich: 4732 Seeschiffe mit einem Reg.-Tonnengehalt von 
4711 998 brutto, 3 023 725 netto und einer Besatzung von 75 130; darunter Segelschiffe 
2401 mit Reg.-Tonnen 463 195 brutto, 411 749 netto und einer Besatzung von 13 154; 
  
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