vo Die Fach- und Fortbildungsschulen. IX. Buch.
Schulen für die Metallgewerbe. Ahnlich ist die Entwicklung bei der wichtigsten
* ß Gruppe unter den Fachschulen für das Metall-
gewerbe gewesen, den Maschinenbauschulen. Diese sind teils als höhere Maschinen-
bauschulen zur Heranbildung von Maschinentechnikern und Technikern für Konstruktions--
bureaus, teils als (niedere) Maschinenbauschulen zur Heranbildung von Werkmeistern
und ähnlichen Betriebsbeamten und Hilfskräften für Konstruktionsbureaus eingerichtet.
SAuch hier haben die den Absolventen zugestandenen Berechtigungen für den Eintritt
in die mittleren Beamtenstellen der Reichs- und Staatsbetriebe dahin geführt,
daß die meisten außerpreußischen Anstalten sich der preußischen Organisation an-
geschlossen haben. Ebenfalls sind hier seit 1910 neue Lehrpläne eingeführt, die für
die höheren Maschinenbauschulen einen fünfsemestrigen und für die Maschinenbauschulen
einen viersemestrigen Lehrgang vorsehen. Die Aufnahme in die höhere Maschinen-
bauschule setzt die wissenschaftliche Befähigung zum Einjährig-Freiwilligendienst oder
Ablegung einer entsprechenden Prüfung und eine mindestens zweijährige praktische Werk-
statt-Tätigkeit, die Aufnahme in eine Maschinenbauschule gute Volksschulbildung und
mindestens vierjährige praktische Werkstatt-Tätigkeit voraus. Der Unterricht ist ein
theoretischer und ein zeichnerischer und wird unterstützt durch Ubungen im Laboratorium.
Zu den Fachschulen für die Metallgewerbe gehören noch mehrere Gruppen von
weniger zahlreich vertretenen Schulen, wie die höheren Schiff- und Schiffmaschinen-
bauschulen in Kiel und Hamburg, die Hüttenschulen in Duisburg und GEleiwitz, die Schlosser-
schule in Roßwein, die Kupferschmiedeschule in Hannover, die Installateurschule in Köln,
die Feinmechanikerschule in Göttingen und schließlich eine Gruppe von Schulen für
die Kleineisenindustrie und einige andere vornehmlich als Hausindustrie an bestimmten
Orten vertretene Gewerbszweige (Schmalkalden, IÖserlohn, Siegen, Remscheid). Oiese
letzten weisen die Besonderheit auf, daß sie eine vollständige Handwerksmäßige Aus-
bildung bieten.
Schulen für die TKextilindustrie. Auach die Fachschulen für die Textilindustrie
haben an der günstigen Entwickelung des
gesamten Fachschulwesens teilgenommen. Zwar ist hier nicht wie bei den Bauge-
werkschulen und den Maschinenbauschulen eine völlige Ubernahme auf den Staat er-
folgt, wohl aber haben die Regierungen der beteiligten Bundesstaaten die Webeschulen
(oder Fachschulen für die Textilindustrie, wie sie in Preußen seit 1900 genannt werden)
unter Beibehaltung ihres Charakters als kommunaler, Vereins- oder Privatunternehmen
aus Staatemitteln reichlich unterstützt und für Einführung verbesserter Lehrpläne sowie
für Ergänzung und Erneuerung der Ausstattung gesorgt. Besonders gilt dies für Preußen,
wo zunächst die Schule in Krefeld reorganisiert und für die Fächer der Färberei und Appretur
ausgebaut wurde. Im weiteren Verlauf wurden die Anstalten in Webeschulen (Fach-
schulen für Textilindustrie) zur Ausbildung von Werkmeistern und höhere Webeschulen
(böhere Fachschule für Textilindustrie) zur Ausbildung von Fabrikanten und Fabrik-
direktoren geschieden. Dann wurde in die Lehrpläne Unterricht für Färber, Appreteure
und Musterzeichner, sowie für Kaufleute aus der Manufakturwarenbranche, ferner
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