823 Nyholm, Die Stellung Finlands im russ. Kaiser- reich (1901); O. M. Reuter, Finland i ord och bild (Stockh. 1903); The Grand-Duchy of Fin- land (Lond. 1903); M. Jepson, Finland (Odense 1906); K. Bornhak, R. u. Finland (21909); W. Sachsen. 824 Frhr von der Osten-Sacken, Die staatsrechtl. Stel- lung des Großfürstentums Finland im ruff. Reich (1909; mit Bibliographie); W. Habermann, Der finländ. Verfassungskampf (1 1910). [1 Knupfer, 2 ff Lins.) 5. Sachsen, Königreich. J. Geschichte. Das Königreich Sachsen ist hervorgegangen aus der Markgrafschaft Meißen, die Kaiser Otto I. nach des Markgrafen Gero Tod durch Teilung der Sorbenmark errichtete. Schon König Heinrich I. hatte um 930 die Burg Meißen gegründet. Mit Heinrich I. von Eilenburg kam 1089 das Ge- schlecht der Wettiner in den Besitz der Markgraf- schaft Meißen. Seitdem ist die Geschichte des Territoriums ständig verknüpft gewesen mit der Fa- miliengeschichte des Hauses Wettin, des noch heute im Königreich Sachsen sowohl wie in den ver- schiedenen thüringischen Staaten regierenden Herr- scherhauses. Besonders charakteristisch sind die zahllosen Erbteilungen, welche das zum Gebiet der alten Markgrafschaft Hinzuerworbene stets wieder auseinanderrissen, doch ist die Mark Mei- Wen auf lange hinaus der Mittelpunkt der wettini- schen Macht geblieben. Das alte Stammesherzogtum Sachsen, welches dem jetzigen Königreich Sachsen den Namen ge- schenkt hat, war nach der Achtung Heinrichs des Löwen (1180) aufgelöst worden. Namen und Würde gingen zunächst über auf das Land um Wittenberg, das Bernhard von Askanien gehörte. Dessen Sohn Albrecht I. (1212/60) erwarb Lauen- burg dazu. Albrechts Söhne, Johann und Al- brecht, teilten den Besitz in Sachsen-Lauenburg (Nieder-Sachsen) und in Sachsen-Wittenberg (Ober-Sachsen). Das letztere Gebiet erhielt nach langem Streit mit Lauenburg 1356 (goldene Bulle) die Kurwürde und wurde durch den mit der Kur verbundenen Zwang zur Primogenitur vor weiterer Zersplitterung bewahrt. Beim Aus- sterben der askanischen Linie in Sachsen-Witten- berg (1422) verlieh Kaiser Sigismund das Land nebst der Kur an den Markgrafen Friedrich I. (den Streitbaren) von Meißen. Damit ging der Name Sachsen auf die Wettinischen Lande über, zu denen, außer Kursachsen, der Markgrafschaft Meißen und dem Oster= und Vogtland, seit 1247 auch Thüringen gehörte, während er für das lauenburgische Gebiet allmählich verloren ging. In Thüringen war mit dem Tod Heinrich Raspes (1247) der Mannesstamm des landgräf- lichen Hauses erloschen. Die östliche Hälfte der Landgrafschaft fiel nach langen Erbstreitigkeiten an Meißen, während die westliche als Landgraf- schaft Hessen ihre eignen Wege ging. Thüringen blieb nur zeitweise bei der Hauptlinie des Hauses Wettin, 1445/51 war es der Gegenstand eines surchtbaren Krieges (in unmittelbarer Beziehung dazu der Prinzenraub 1455) des Landgrafen Wilhelm III. gegen seinen Bruder, den Kur- fürsten Friedrich den Sanstmütigen. Bei Wil- helms Tod (1482) fiel Thüringen wieder an die kurfürstliche Hauptlinie des Hauses Wettin. Zumletzten Mal waren nun sämtlichewettinischen Lande vereinigt. Die Söhne des Kurfürsten Fried- rich des Sanftmütigen (71464), Ernst und Alb- recht, besaßen und verwalteten ihr välerliches Erbe und den thüringischen Zuwachs zuerst gemeinsam, nur daß Ernst als dem Erstgebornen allein die Kur- würde und das Herzogtum Sachsen zustand. Unter dem 26. Aug. 1485 wurde aber zwischen den bei- den Brüdern zu Leipzig die Teilung vollzogen, welche die heute noch bestehende Scheidung des Hauses Wettin in die ernestinische Linie und in die albertinische Linie veranlaßte. Der Stifter der ernestinischen Linie, Ernst (7 1486), erhielt außer dem Kurland (Sachsen-Wittenberg) mit der Kurwürde Thüringen mit den fränkischen (Coburg) und vogtländischen Besitzungen sowie einen Teil des Oster- und Pleißnerlandes; Al- brecht (1 1500), der Stifter der albertinischen Linie, Meißen und den Rest des Oster= und Pleißnerlandes. Einzelne kleinere Besitzungen sollten gemeinschaftlich verwaltet werden. Der Schwerpunkt der wettinischen Lande schien anfangs in die ernestinischen Gebiete verlegt. Unter dem Schutz der ernestinischen Kurfürsten Friedrich des Weisen (1486/1525) und seines Bruders Jo- hann des Beständigen (1525/32) vollzog sich die Reformation (Wittenberg und Wartburg). Jo- hann der Beständige und namentlich sein Sohn Johann Friedrich der Großmütige (1532/54) waren neben dem Landgrafen Philipp von Hessen die Häupter des kaiserfeindlichen Schmalkaldischen Bundes. Nach dem unglücklichen Ausgang des Schmalkaldischen Kriegs (Schlacht bei Mühlberg, 24. April 1547) mußte Johann Friedrich in der Wittenberger Kapitulation auf Sachsen-Witten- berg und die Kurwürde zugunsten der albertini- schen Linie verzichten. Seitdem besaßen die Erne- stiner nur Thüringen, das in einzelne Herzog- tümer zerschlagen wurde. (Vgl. Art. Sachsen- Weimar.) In Meißen folgte auf Herzog Albrecht (711500) sein Sohn Georg der Bärtige (1 1539), welcher der neuen Lehre einen starken Damm entgegen-