— 25 — 12. Hannover und Hessen sehe ich, waren also fest endschlossen, Oestreich in jedem Falle zu unterstützen, wenn wir nicht nach- geben. Wir haben nachgegeben, wem? den Bambergern!") Somit scheint meine Ansicht, daß Deutschland uns und nicht wir Deutschland jetzt leiten, begründet zu bleiben. Wenigstens ist unfre Concession, die 4 Punkte'*) so warm jetzt zu vertheidigen, nachdem wir sie vor 3 Wochen selbst critisirten und wohl nicht zum Frommen Deutschlands darstellten, nicht in der Consequenz begründet, wenngleich ich dicse Inconsequenz nur loben kann! Warum sah denn Preußen nicht vor Monaten ein, daß wir Oestreich nicht im Stiche lassen durften, und müssen uns nun durch Bambergereien dies sagen und zeigen lassen!!! Ihr — Pz v. Pr. 13**). Durchlauchtigster Prinz Gnädigster Prinz und Herr in der heutigen Ausschußsitzung verlas Herr v. Schrenki) den Bericht, mit welchem der Beschlußentwurf über die dänische *) D. h. den Mittelstaaten (Bayern, Sachsen, Hannover, Hessen- Kassel, Hessen-Darmstadt, Nassau), die eine Conferenz nach Bamberg für den 25. Mai 1854 berufen hatten, um zu der preußisch-österreichischen Convention vom 20. April 1854 Stellung zu nehmen. **) Am 8. August 1854 einigten sich Oesterreich, Frankreich und Eng- land dahin, Rußland als Basis für die Friedensunterhandlung mit der Türkei vier Forderungen („Punkte") zu unterbreiten: 1) Aufgabe des russischen Protectorates über die Donaufürstenthümer, 2) Freiheit der Donauschifffahrt, 3) Revision des Vertrags vom 13. Juli 1841 bez. des Bosporus und der Dardanellen, 4) Verzicht auf das russische Protectorat über glaubensverwandte Unterthanen der Pforte. *##) B.-J. IV, 20 ff. 7) Karl Frhr. v. Schrenck, bayrischer Bundestagsgesandter. 1854 Herbst. 1858 26. 7.