160 Markgraf Albrecht 1. grenze, und einen Burchard von Kittlitz, der im Zagostlande das Kirchengut antastete, that Bischof Martin, der zu Mainz das Krenz genommen, 1186 Gerungs Nachfolger, in den Baun. Die kirchliche Eintheilung der Oberlausitz führt außer der Prop- stei und dem Decauat von Budissin neun Parochieen, Bischofs- werde, Camienz, Löbau, Görlitz, Hohnstein mit. Sebnitz, Stol- pen, Lauban, Reichenbach und Seidenberg, auf ½). 4. Geschichte der Markgrafschaften bis zur Erwerbung des pleihner und thüringer Landes 1190 —1247. Die ungünstige Beurtheilung, welche Markgraf Albrecht I. oder dem Stolzen von den Verfassern der lauterberger Chronik und der altzellischen Annalen zu Theil geworden ist, hat man auf Rechnung des Grolls schieben zu müssen geglaubt, welchen die mönchischen Geschichtsschreiber jener Zeit gegen einen Fürsten hegten, der sich der Kirche abgeneigt zeigte und den Geistlichen keinen Einfluß auf seine Handlungen gestattete, und namentlich sucht man dafür, daß die Annalen von Altzelle Albrechts Gestalt in sehr dunkeln Farben malen, das Motiv in einer Gewaltthat, welche er gegen dieses Kloster verübte, indem er eine Summe von 3000 Mark, welche sein Vater dort, wie die Mönche behaupteten, zu Seelenmessen niedergelegt hatte, sobald er davon Kunde bekam, zurückforderte und sogar vom Altar hinwegnahm. Vergleichen wir jedoch damit, was audere Qnellen, namentlich die reinhardsbrunner Annalen, von ihm berichten, so werden wir das Urtheil jener schwerlich zu hart finden. Kaum hatte wenige Monate nach dem Ableben des Mark- grafen Otto von Meißen Kaiser Friedrich I. in den Fluthen des Saleph seinen Tod gefunden, als sich gegen seinen Sohn, den jungen Kaiser Heinrich VI., aufs Neue und drohend eine Empörung erhob, die an den Welfen, besonders an dem alten aus England zurückgekehrten Heinrich dem Löwen, ihren Mittel- punkt fand. Sobald der Feldzug des Kaisers in Apulien eine ungünstige Wendung nahm, entwich Heinrichs des Löwen gleich- namiger Sohn aus dem Lager vor Neapel und kehrte heimlich nach Deutschand zurück (Juli 1191). 1) Worbs Necues Archiv II, 285—318.