l. Kapitel-Begriff, Gliederung, Werkreuge u. volkswirtschaftl. Leistung d. Verkehrs. 7 Personenverkehrs ermittelt werden, kurz im ganzen Hergange von der Gewinnung des Rohbstoffs bis zur Uberführung in die Hand des Ver- brauchers wirkt der Verkehr in entscheidender Weise mit. Auch die heutige, äuberst vielseitige Verbrauchsweise stützt sich in allen Stufen unmittelbar auf den Verkehr, und nur durch seine Mitwirkung wird der Handel in den Stand gesetzt, seine Vermittlerrolle zwischen Erzeugung und Verbrauch von Gütern durchzuführen. Daß die Leistungen des Verkehrs im Erzeugungs- und Verbrauchs- hergange nicht zu allen Zeiten gleich grob waren, liegt auf der Hand; denn Verkehr und Kulturentwicklung bedingen sich gegenseitig und stehen in ständiger Wechselwirkung zu einander. Die starke Durchsetzung des heutigen Wirtschaftslebens mit Ver- kehrsleistungen wäre nicht aufrecht zu erhalten wenn nicht in der Regel durch die Uberfübrung der Personen, Güter und Nachrichten an be- stimmte Stellen gewisse Bedürfnisse so viel besser befriedigt würden, dab der erzielte Nutzen die dafür aufgewandten Kosten überragt. Nur ausnahmsweise und nur unter dem Drucke besonderer Verhältnisse wird der einzelne sich mit Verkehrsleistungen ohne solchen Nutzen belasten. Auch vom Standpunkte der Volkswirtschaft aus muß der Nutzen für das Volksganze, der aus der Gesamtheit der Verkehrsleistungen erwächst, die damit verbundene Belastung des Wirtschaftslebens mit toten Kosten in der Regel überragen. § 5. Die Ferbollkommmueng des Ferkehrs. Die volkswirtschaftliche Leistung des Verkehrs ist abhängig von der Art der Ausgestaltung des Verkehrswesens, kann also durch Vervollkommnung der Verkebfswerk- zeuge gesteigert werden. Das gemeinsame Ziel aller Bestrebungen zur Vervollkommnung des Verkehrs läßt sich dahin zusammenfassen, daß es gilt, die durch die räumliche Entfernung verursachten Hindernisse immer weniger fühlbar zu machen. Dabei muß angestrebt werden, mit dem verhältnismäßig geringsten Aufwande an Kräften und Mitteln den größtmöglichen Erfolg zu erzielen. Mannigfaltig sind die Richtungen, die dieses Streben beim Verkehrs- wesen einschlagen kann. Es kann die Sicherheit, die Regelmäbßigkeit, die Bequemlichkeit, die Annehmlichkeit, die Schnelligkeit, die Billigkeit, die Massenhaftigkeit, die Ausdehnungs- und Verzweigungsfähigkeit, die Vielseitigkeit der Verwendbarkeit gesteigert werden. Am vollkommen- sten ist dasjenige Verkehrswesen, welches in allen diesen Beziehungen das Höchstmögliche mit dem verhältnismähig geringsten Aufwande von Kräften und Mitteln leistet. Nicht immer gelingt das. Die Viel- seitigkeit der Benutzbarkeit z. B. läßt sich oft genug nur auf Kosten anderer Eigenschaften des Verkehrs erreichen. Die Schienenbahn ist insofern erbeblich vollkommener als die Landstraße, als sie den Rei- bungswiderstand bedeutend vermindert, ohne doch mehr als schmale