8 I. Abschnitt. Das Verkehrswesen im allgemeinen. Streifen der gesamten Wegfläche mit der nötigen Glätte ausrüsten zu müssen. Sie hat aber auch den Fehler jeder Spurbahn, dab das Ausweichen erschwert wird, und daß sie nur mit besonders eingerichteten Fahrzeugen befahren werden kann. Die Landstrabe, in bezug auf Massenbaftigkeit, Schnelligkeit, Sicherheit usw. weit hinter der Schienenbahn zurückstebend, kann dagegen in viel mannigfaltigerer Weise benutzt werden und ist neuerdings Fahrzeugen dienstbar geworden, die mit einem Teile des. Eisenbahnbetriebs in bezug auf Schnelligkeit wetteifern können. Die möglichste Steigerung der Schnelligkeit steht häufig im Gegensatze zur Erhöhung der Sicherbeit usf. Die einzelnen Verkehrswerkzeuge bieten in ungleichem Mabe Gelegenheit zur Vervollkommnung. Die Fahrzeuge und die bewegen- den Kräfte sind einer bedeutenden Verbesserung fähig, und so groß auch die schon erzielten Fortschritte sind, so wenig läht sich bezweifeln, dal# noch weitere Fortschritte gemacht werden. Daß aber das Mab des Fortschritts bei den verschiedenen Arten der Kräfte und Fabrzeuge sehr verschieden ist, liegt auf der Hand. Dampfkraft und Elektrizität, die Triebkräfte des maschinellen Grobßbetriebs des Personen und Güterver- kehrswesens, also der Eisenbahnen und Dampfschiffe und der schnellsten Nachrichtenbeförderung, bieten ein viel größeres Feld zur Verbesserung, als die tierische Kraft, die trotz der groben Fortschritte des Kraftwagen- verkehrs doch noch als mabßgebend für den Landstrabenverkehr gelten mub. Noch augenfälliger sind diese Abweichungen bei der Verbesserung der Verkehrswege selbst. Der Verkehrsraum der Luft entzieht sich über- haupt der menschlichen Verbesserung. Der Verkehrsweg des Meeres bietet vornehmlich an seinen Endpunkten Raum für die bessernde Hand des Menschen (Häfen, vorgeschobene Seestraben oder vertiefte Fluß- mündungen usw.); weiterhin kann bier die Verbesserung enger Durch- fahrten (z. B. Sund und Belt) durch Vermehrung und Vervollkommnung der Sicherheitsvorkehrungen (Leuchttürme, Schiffahrtszeichen usw.), die Beseitigung enger Landhindernisse (Suezkanal u. ähnl.) in Betracht kommen. Die Hauptmasse der Verkehrsstrabe oder richtiger der Ver- kehrsfläche des freien Meeres als solche dagegen hat bisher noch keine oder nur geringfügige Anhalte für die Verbesserung durch Men- schenhand gegeben. Bei den Binnenwasserstraben und bei den Ver- kehrswegen auf dem Lande hat der Mensch einen viel gröheren Spiel- raum für Verbesserungen der mannigfaltigsten Art gefunden. Bei diesen letzteren Arten der Verkehrswege hat sich denn auch die menschliche Erfindungsgabe in besonderem Mahe betätigt und im Laufe der Jahrhunderte gewaltige Mengen von Arbeit und Mitteln auf- gewendet, um durch umfangreiche Betriebsanlagen und Betriebswerkzeuge das von der Natur Gebotene zu höherer Leistungsfähigkeit zu bringen.