Vorwort Do- Buch, das ich hiermit dem deutschen Volke überreiche, enthält die Gesamtheit meiner Erlebnisse und Beobachtungen während meines sich über den Zeitraum von mehr als zwanzig Jahren er— streckenden Verkehrs mit dem Fürsten Bismarck und seiner Umgebung. Es giebt den Bericht, den die 1878 erschienene Schrift „Graf Bis- marck und seine Leute während des Krieges mit Frankreich“ brachte, ohne die damals gebotnen zahlreichen Milderungen und Weglassungen wieder, aus der Zeit vor und nach dem Kriege aber, soweit es jetzt gegeben werden kann, alles das, was ich außerdem vom ersten Eintritt in diesen Verkehr bis zu dessen Aufhören zunächst als Er- innerung für mich, dann als Beitrag zur Charakteristik und Geschichte des politischen Reformators Deutschlands gesammelt und aufgezeichnet habe. Der einzige Zweck der Tagebuchblätter, die die Grundlage des Werkes bilden, war, ein Bild zu geben, das Anspruch auf volle Wahrheit erheben konnte, soweit ich sie mit den eignen Augen und Ohren erreichen konnte. Irgendwelche andre Absicht blieb mir fern; denn einmal konnte ich mich nicht selbst täuschen wollen, und sodann, als ich an die Veröffentlichung dachte, war ich mir der Verantwort- lichkeit vor der Geschichte bewußt, der mit gefärbtem, zu Partei- zwecken zurecht gemachtem Material nicht gedient wird. Ich wollte kein Lobredner und ebensowenig ein Tadler sein, weil das eine ein überflüssiges, das andre ein mir unmögliches Unterfangen gewesen wäre. Der Trieb zum Sensationellen lag nicht in meiner Natur, und das Gefallen am schönen Scheine überließ ich den Theater-