Vvierzehntes Kapitel Die Aussichten vor Paris bessern sich Mittoe den 7. Dezember. Trübes Wetter. Nur selten ist ein Schuß aus den Forts und von den Kanonenbooten zu hören. Die Lügen, mit denen Gambetta und seine Gehilfen das Loch zuzustopfen bemüht sind, das die Niederlage der Rothosen bei Orleans in die Hoffnung der Bevölkerung auf einen großen Sieg über uns gestoßen haben, veranlaßten folgende Bemerkung für den Moniteur: „Die Mitglieder der Regierung in Tours haben über die Niederlage der Loirearmee Nachrichten veröffentlicht, die wie Bruch- stücke aus den Märchen von „Tausend und eine Nachts aussehen. Ihr Telegramm sagt u. a.: Der Rückzug der Loirearmee hat sich ohne andre Verluste als den der schweren Marinegeschütze bewerk- stelligen lassen, die man im verschanzten Lager zurückließ.« Nun sind aber den Deutschen bei dieser Gelegenheit zwölftausend nicht verwundete Gefangne in die Hände gefallen. Die Depesche von Tours sagt ferner: Feldartillerie ist nicht verloren gegangene, während siebenundsiebzig Feldgeschütze und mehrere Mitrailleusen von den Siegern erbeutet worden sind. Das deutsche Volk hatte sich, indem es sich an die Tugenden von Cato, Aristides und andern Republikanern des Altertums erinnerte, dem Glauben hin- gegeben, daß die Republik die Lüge aus der Reihe ihrer Operations- mittel ausgemerzt habe, es rechnete darauf, daß sie mindestens weniger lügen würde als das Kaiserreich. Es hat sich, wie man sieht, getäuscht. Diese Catos einer neuern Zeit haben alle frühern Versuche, die Unwahrheit an die Stelle der Wahrheit zu setzen, überboten; wenn es sich darum handelt, Unangenehmes abzuleugnen, zeigen die Advokaten von Tours eine dreistere Stirn als die Generale des Kaisers.“ Später wurde über neue Fortschritte unfrer Waffen im Norden und über die Besetzung von Rouen telegraphiert. Nach drei Uhr ging ich mit Wollmann über die Place d'Armes