—155—                               3. Zoll- und Steuer-Wesen. Der Sitz des Königlich preußischen Untersteueramts zu Herbern im Hauptamtsbezirke Münster wird vom 1. April d. Js. ab nach Drensteinfurt verlegt. Der Königlich bayerischen Aufschlag-Einnehmerei Schillingsfürst, Hauptamtsbezirks Nürnberg, ist die Funktion einer Uebergangssteuerstelle mit den unbeschränkten Befugnissen einer solchen übertragen worden. Die Großherzoglich hessischen Uebergangsstraßen von Offstein nach Obrigheim, sowie von Offstein nach Groß-Niedesheim sind aufgehoben worden.                                          4. Justiz-Wesen. Uebereinkunft zwischen der Kaiserlich deutschen und der Königlich italienischen Regierung wegen gegen- seitigen Verzichts auf die Beibringung von Trauerlaubnißscheinen. Nachdem die Kaiserlich deutsche und die Königlich italienische Regierung es für nützlich erachtet haben, die Eheschließungen ihrer im Gebiete des andern Theils wohnhaften Staatsangehörigen zu erleichtern, haben die Unterzeichneten, hierzu gehörig bevollmäch- tigt, nachstehende Vereinbarung getroffen:                                       Artikel 1. Deutsche, welche mit Italienerinnen in Italien und Italiener, welche mit Deutschen in Deutschland eine Ehe abschließen wollen, sollen in Zukunft, wenn sie ihre Staatsangehörigkeit nachgewiesen haben, nicht mehr verpflichtet sein, durch Vorlegung von Attesten ihrer bezüglichen Heimathsbehörden darzuthun, daß in ihre Staatsangehörigkeit durch die Eheschließung auf ihre zukünftige Ehefrau und ihre in der Ehe geborenen Kinder übertragen, und daß sie demgemäß nach eingegangener Ehe sammt ihrer vorgedachten Familie von ihrem Heimathsstaate auf Erfordern wieder werden übernommen werden.                                      Artikel 2. Die beiderseitigen Angehörigen sind jedoch nach wie vor verpflichtet, falls dies in ihrer Heimath oder an dem Orte der Eheschließung gesetzlich vorgeschrieben ist, eine Bescheinigung ihrer zuständigen Landesbehörde darüber vorzulegen, daß der Abschließung der Ehe nach dem bürgerlichen Rechte ihrer Heimath kein Hin- derniß entgegensteht. Vom 3. Dezember 1874. L Governo Impecriale tedesco ed 1l Regio Governo italiano, avendo rasisato utile di agevolare la celebrazione dei matrimonüt dei loro connazionali domiciliati nel territorio dells altra Parte con- truente, 1 sottoscritti, à ciôo debitamente autorizzati, hanno stipulato il seguente accordo: Articolo lo. I tedeschi che vogliono maritursi in ltalia con italiane c gli italiani che vogliono contrarre matrimonio in Germanin con tedesche, non sono ih obbligati per I'avvenire, constatata che abbiano a loro nazionalitaà, a provare Con la presentazione di cçertilicati rilasciati dalle autoritàä competenti del rispettivo loro paesec, che essi, mercé la cele- brazione del loro matrimonio, conferiscono lu brorria nazionalitä alla loro futura moglie ed ai oro figli legittimi, e che in consecguenza di cid, dopo contratto f1l matrimonio, essi saranno, dietro richiesta, accettati di nuovo dal proprio paese di origine insieme alla loro famiglia. Articolo 20. I rispettivi sudditi sono perd obbligati come brime, dunlora cio sia Kreseritt ber legge nel oro pacse oppure nel luogo della cclebrazione del matrimonio, di produrre un certificato della Autoritä competente del loro paese, comprorante che, secondo le leggi civili della loro patrin, nes- sun impedimento ostu ulla celebrazionc del matri- monio.                                                                                      22.