— 802 —                                  2. Finanz= Wesen.                                    Bekanntmachung. Auf Grund des §. 36 des Bankgesetes vom 14. März d. Js. (Reichs-Gesetzblatt Seite 177) hat der Bundesrath beschlossen, daß die Zweiganstalten der Preußischen Bank in Königsberg, Stettin, Posen, Breslau, Magdeburg, Hannover, Dortmund, Cöln, Frankfurt a. M., Bremen, Leipzig, — und Straßburg im Elsaß vom 1. Januar 1876 ab in Reichsbankhauptstellen umzuwandeln, und daß außerdem in München, Stuttgart und Hamburg Reichsbankhauptstellen zu errichten sind. Ferner habe ich auf Grund des §. 37 a. a. O. die Umwandlung der preußischen Bank-Komtoire in Münster und Danzig und der preußischen Bank- Kommanditen in Aachen, Bielefeld, Braunschweig, Bromberg, Carlsruhe, Cassel Chemnitz, Coblenz, Crefeld, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Elbing, Emden, Erfurt, Essen, Flensburg, Frankfurt a. O., Gleiwitz, Glogau, Görlitz, Graudenz, Halle, Kiel, Landsberg a. W., Liegnitz, Mainz, Memel, Metz, Minden, Mülhausen i. E., Nordhausen, Osnabrück, Siegen, Stralsund, Thorn und Tilsit in Reichsbankstellen, sowie die Errichtung neuer Reichsbankstellen in Augsburg, Nürnberg, Gera und Lübeck beschlossen. Ueber die Einrichtung, den Geschäftsbezirk und die Eröffnung der neu zu errichtenden Reichsbank- hauptstellen und Reichsbankstellen wird das Reichsbank-Direktorium das Nähere bekannt machen. Berlin, den 17. Dezember 1875.                                          Der Reichskanzler.                                                  v. Bismarck.                                          Bekanntmachung                                       betreffend die Umwechslung von Reichs-Goldmünzen gegen Reichs-Silber-, Nickel= und Kupfermünzen. Auf Grund des Artikels 9 des Münzgesetzes vom 9. Juli 1873 (Reichs-Gesetzblatt Seite 233) hat der Bundesrath Folgendes bestimmt: Vom 1. Januar 1876 ab werden bei folgenden Kassen: 1. der Reichsbank-Hauptkasse in Berlin, 2. den Kassen der Reichsbankhauptstellen in Frankfurt a. M., Königsberg i. P. und München Reichs-Goldmünzen gegen Einzahlung von Reichs-Silbermünzen oder von Nickel= und Kupfermünzen auf Verlangen verabfolgt werden. Die Einlieferung der umzutauschenden Münzen hat in kassenmäßig formirten Beuteln oder Tüten, und zwar die der Silbermünzen in Beträgen von mindestens 200 Mark, die der Nickel= und Kupfermünzen in Beträgen von mindestens 50 Mark zu erfolgen. Die Auszahlung des Gegenwerthes in Gold erfolgt an den Einlieferer nach bewirkter Durchzählung der eingelieferten Münzen, welche von den gedachten Kassen in der Regel sofort, spätestens aber binnen fünf Tagen nach der Einlieserung bewirkt werden wird. Berlin, den 19. Dezember 1875.                                Der Reichskanzler.                                            v. Bismarck.