— 206 — 14. Bestimmung der Gesammtweinsteinsäure, der freien Weinsteinsäure, des Weinsteins und der an alkalische Erden gebundenen Weinsteinsäure. a) Bestimmung der Gesammtweinsteinsäure. Man setzt zu 100 cem Wein in einem Becherglase 2 cem Eisessig, 3 Tropfen einer 20prozentigen Kaliumacetatlösung und 15 g gepulvertes reines Chlorkalium. Letzteres bringt man durch Umrühren nach Möglichkeit in Lösung und fügt dann 15 cem Alkohol von 95 Maßprozent hinzu. Nachdem man durch starkes, etwa 1 Minute anhaltendes Reiben des Glasstabes an der Wand des Becherglases die Ab- scheidung des Weinsteins eingeleitet hat, läßt man die Mischung wenigstens 15 Stunden bei Zimmer- temperatur stehen und filtrirt dann den krystallinischen Niederschlag ab. Hierzu bedient man sich eines Goochschen Platin= oder Porzellantiegels mit einer dünnen Asbestschicht, welche mit einem Platindrahtnetz von mindestens ½ mm weiten Maschen bedeckt ist, oder einer mit Papierfilterstoff bedeckten Wittschen Porzellansiebplatte; in beiden Fällen wird die Flüssigkeit mit Hülse der Wasserstrahlpumpe abgesaugt. Zum Auswaschen des krystallinischen Niederschlages dient ein Gemisch von 15 g Chlorkalium, 20 cem Alkohol von 95 Maßprozent und 100 cem destillirtem Wasser. Das Becherglas wird etwa dreimal mit wenigen Kubikcentimetern dieser Lösung abgespült, wobei man jedesmal gut abtröpfeln läßt. Sodann werden Filter und Niederschlag durch etwa dreimaliges Abspülen und Aufgießen von wenigen Kubik- centimentern der Waschflüssigkeit ausgewaschen; von letzterer dürfen im Ganzen nicht mehr als 20 cem gebraucht werden. Der auf dem Filter gesammelte Niederschlag wird darauf mit siedendem, alkalifreiem, destillirtem Wasser in das Becherglas zurückgespült und die erhaltene, bis zum Kochen erhitzte Lösung in der Siedhitze mit ¼—Normal-Alkalilauge unter Verwendung von empfindlichem blauviolettem Lackmus- papier titrirt. Berechnung. Wurden bei der Titration a Kubikcentimeter /4—Normal--Alkalilauge verbraucht, so sind enthalten: X — O0,0375 (a + 0,) Gramm Gesammtweinsteinsäure in 100 cem Wein. b) Bestimmung der freien Weinsteinsäure. 50 cem eines gewöhnlichen ausgegohrenen Weines, beziehungsweise 25 cem eines erhebliche Mengen Zucker enthaltenden Weines, werden in der unter II Nr. 4 vorgeschriebenen Weise in einer Platinschale verascht. Die Asche wird vorsichtig mit 20 cem ¼—Normal-Salzsäure versetzt und nach Zusatz von 20 cem destillirtem Wasser über einer kleinen Flamme bis zum beginnenden Sieden erhitzt. Die heiße Flüssigkeit wird mit 1/1—Normal-Alkalilauge unter Verwendung von empfindlichem blauviolettem Lackmuspapier titrirt. Berechnung. Wurden a Kubikcentimeter Wein angewandt und bei der Titration b Kubikcenti- meter 1/4—Normal--Alkalilauge verbraucht, enthält ferner der Wein c Gramm Gesammtweinsteinsäure in 100 cem (nach II Nr. 14a bestimmt), so sind enthalten: X1. — — Gramm freie Weinsteinsäure in 100 cem Wein. Ist à = 50, so wird J—e Ous b — 1,; ist à = 25, so wird N OS b — 3. c) Bestimmung des Weinsteins. 50 cem eines gewöhnlichen ausgegohrenen Weines, beziehungsweise 25 cem eines erhebliche Mengen Zucker enthaltenden Weines, werden in der unter II Nr. 4 vorgeschriebenen Weise in einer Platinschale verascht. Die Asche wird mit heißem destillirtem Wasser ausgelaugt, die Lösung durch ein kleines Filter filtrirt und die Schale sowie das Filter mit heißem Wasser sorgfältig ausgewaschen. Der wässerige Aschenauszug wird vorsichtig mit 20 crcm /4-Normal-Salzsäure versetzt und über einer kleinen Flamme bis zum beginnenden Sieden erhitzt. Die heiße Lösung wird mit ¼4—Normal--Alkalilauge unter Verwendung von empfindlichem blauviolettem Lackmuspapier titrirt. Berechnung. Wurden d Kubikcentimeter Wein angewandt und bei der Titration e Kubikcenti- meter ¼4—Normal--Alkalilauge verbraucht, enthält ferner der Wein e Gramm Gesammtweinsteinsäure in