— 208 — 4. Man überzeugt sich davon, ob die Achse der Kurve, ferner das Alkoholrad und der Stoßhebel den nöthigen Spielraum haben, und ob bei Hebung der Kurve das Rad sich sofort dreht. 5. Der Schwimmer wird aus dem Gehänge gehakt und, ohne daß er aus dem Branntweine herausgenommen wird, auf den Boden des Topfes niedergelassen. 6. Die Trommel wird entleert, der austretende Branntwein wird aufgefangen. 7. Die Probegewichte werden der Reihe nach an das Gehänge gehakt. Die Anzeigen des Stoßhebels werden vermerkt; die Blattfeder ist darauf nöthigenfalls zu justiren. 8. Bei angehängten Gewichten für 100 % wird der Fortschritt des Alkoholzählwerkes kontrolirt, indem man durch Drehung der Trommel die Kurve sich fünfzehnmal an den Stoßhebel anlegen und nach dem letzten Anlegen die Kurve sich wieder zurücklegen läßt. Weicht der Fortschritt des Fichlwerbes um mehr als 0,25 Liter von 100 Liter ab, so ist das Verfahren zu wiederholen. Findet sich dabei ein wesentlich anderer Fortschritt des Zählwerkes, so muß die Prüfung zum dritten Male ausgeführt werden. Die muthmaßlichen Ursachen des falschen beziehungsweise unregelmäßigen Fortschrittes sind anzugeben. 9. Bleibt das Zählwerk um 1 Prozent oder mehr zurück, so ist zunächst von der weiteren Revision und von etwaigen Aenderungen Abstand zu nehmen und unmittelbar nach Wiedereinhängen des Schwimmers und Zurückgießen des Branntweins in die Trommel durch den Stutzen ihres Zuflußrohrs ein Probebrennen auszuführen. 10. Es folgt die Vergleichung der Angaben des Schwimmers mit denen des Alkoholometers. Man hebert zunächst den Branntwein im Topfe, und zwar vom Boden aus, bis zur oberen Schlange ab, hängt den Schwimmer an das Gehänge und bewegt ihn vorsichtig aber kräftig in dem Branntwein auf und ab, damit dieser gehörig durchmischt wird und in allen Schichten gleiche Stärke und Temperatur annimmt. Man dreht die Trommel, läßt die Kurve sich an den Stoßhebel legen und beobachtet beziehungs- weise berechnet die seiner Einstellung entsprechende Angabe des Schwimmers. Gleichzeitig wird die Temperatur des Branntweins im Topfe bestimmt. Aus der Schicht, in der der Schwimmer sich befindet, füllt man mittelst eines Hebers in ein vorher sorgfältig gereinigtes Standglas Branntwein und ermittelt dessen wahre Stärke aus den Angaben des eingesenkten Alkoholometers. Der Branntwein wird danach in den Topf zurückgegossen. Die der wahren Stärke des Branntweins entsprechende Sollangabe des Schwimmers ist mit seiner thatsächlichen Angabe zu vergleichen. Uebersteigt die Abweichung, nachdem sie auf eine solche bei 90 0% bezogen ist, 0,20 % so stellt man eine zweite Vergleichung an. Hierzu ist jedoch die Stärke des Branntweins im Topfe etwas zu ändern und der Branntwein danach nochmals gehörig durchzurühren. V. Die Auseinandernahme und Reinigung des Alkoholmessers. 1. Der Schwimmer wird ausgehakt, aus dem Topfe genommen, gereinigt, mit einem weichen Tuche abgetrocknet und besichtigt. Stärker angegriffene Stellen, besonders solche, an denen das Kupfer zu Tage tritt, sind zu vermerken. Hat die Spannung des Schwimmers nachgelassen, so ist der Versuch zu machen, diese durch Drücken und Glätten mit dem Handballen wieder herzustellen. Der Erfolg dieses Versuches ist anzugeben. Falls der Topf nicht gereinigt zu werden braucht, wird der Schwimmer auf den Boden des Topfes gelegt; anderenfalls ist er in dem bereits dem Topfe entnommenen Branntwein aufzubewahren. 2. Die Gegenmutter am Ende der Blattfeder wird abgeschraubt, das Gehänge ausgehakt, die hintere Lagerschraube des Stoßhebels gelöst und der Stoßhebel herausgenommen. Seine Lagerspitzen sind zu besichtigen und nach Entfernung etwaiger Rostflecke leicht zu ölen. Die Gegenlager sind zu reinigen. 3. Die Zählwerke werden abgenommen, im Innern besichtigt und auf ihren zwangfreien Gang untersucht. Zeigen sich Beschädigungen, Rostansätze und Verschmutzungen im Innern oder Hemmungen im Gange, was zu vermerken ist, so nimmt man die Zählwerke auseinander, reinigt sie und beseitigt die Ursachen der Hemmung. Liegen derartige Mängel nicht vor, so reicht es aus, wenn die vordere Platte, welche die Bezeichnungen trägt, entfernt und auf die Achsenenden der Räder etwas Oel gegeben wird. 4. Die Deckplatte des vorderen Kugelgesperres wird abgeschraubt, die Kugeln werden heraus- genommen und in ein Gefäß mit Branntwein oder Oel gethan. 5. Die Bremsfeder wird abgenommen, gereinigt und ihre Spannung nöthigenfalls durch Biegen regulirt. Auch ist darauf zu achten, daß die Stellschraube nur so weit herausragt, daß die Feder sich nahezu an die Trogwand anlegt.