— 139* — (B. Beispiel für kleinere Brennereien.) I. Maischbereitung und Maischabtrieb. Zur Verwendung gelangen Kartoffeln und Grünmalz. Die Bereitung der Maische findet im Vormaischbottiche Nr. statt, in welche die Kartoffeln aus dem Henzedämpfer Nr. Vormitlags nach 6 Uhr ausgeblasen werden. Der Dämpfer wird schon am Tage vor der Einmaischung befüllt, ebenso wird das Grünmalz schon am vorhergehenden Tage im Vormaischbottiche mit kaltem Wasser eingeteigt. Im Vormaischbotiiche findet bei einer Temperatur von 42 bis 50 Grad Reaumur die Verzuckerung der Maische statt. Der Vormaischbottich wird ungefähr Stuunden benußzt. Die Maische wird sodann auf das Kühlschiff Nr. verbracht, wo sie je nach der Lufttemperatur .. bis .. Stunden verbleibt. Vom Kühlschifse wird die Maische in den Maischbottich abgelassen, woselbst das Zusetzen des Hefensatzes stattfindet. Der frei bleibende Steigraum beträgt mindestens neun Centimeter. An demselben Tage Abends wird in den Maischbottich die Kühlschlange Nr. eingesetzt, welche bis zum Abend des zweiten Tages im Gebrauche bleibt. Am dritten Tage zwischen und .. Uhr wird die Maische mit Wasser angefrischt, wobei ein Steigraum von mindestens drei Centimelern gelassen wird, und sodann der Bottich bis zum Abbrennen mit einem hölzernen Deckel zugedeckt. Am vierten Tage nach 6 Uhr Vormittags wird die Maische mit der Sauermaischpumpe Nr. abtheilungsweise in das Brenngeräth übergeführt. Der Abtrieb eines Bottichs ist in ungefähr vier Stunden beendet. Nach Schluß des Tagesbetriebs bleibt die Blase mit Schlempe, der Maischwärmer mit halb abgetriebener Maische befüllt und der Vorwärmer leer. An Sonn= und Feiertagen wird mit der Maischbereitung und dem Maischabtrieb um 2 Uhr Vormittags begonnen. II. Beschreibung der Hefensatzbereitung. um Anstellen der Maische wird ein Hesensatz aus Grünmalz und Maische verwendet. Zu# Hefensatzbereitung dienen die Hefensatzgefäße Nr. und das Mutterhefengefäß Nr. Am zweiten Tage vor dem Maischtage Vormittags wird das gequetschte Grünmalz (Kilo- gramm) mit heißem Wasser eingeteigt und die erforderliche Süßmaische zugesetzt. Am folgenden Tage Vormiktags wird der Inhalt des Hefensatzgefäßes durch einen Röhrenkühler abgekühlt und die Mutterhefe aus dem Mutterhefengefäße zugesetzt. Am Maischtage Vormittags wird die Mutterhefe abgenommen und in das Mutterhefengefäß ver- bracht. Sodann wird der Hefenfatz mit frischer Maische aus dem Vormaischbottiche vorgestellt und nach einer Stunde zum Anstellen der Maische verwendet. Umrühren und Bedecken der Hefensatzgefäße zum Zwecke der Erzielung der nöthigen Temperaturen findet nach Bedürfniß statt. Bei Eröffnung des Betriebs wird Bierhefe verwendet. III. Betriebsvergünstigungen. 1. Einteigen des Grünmalzes im Vormaischbottich am Tage vor der Einmaischung, 2. Anfrischen der in abnehmender Gährung befindlichen Maische, Verfügung des Hauptamts 3. Zudecken der Bottiche, vom 21. Mai 1898 Nr. 5409. 4. Nächtliches Befülltlassen des Brenngeräths in der oben an- gegebenen Weise. Wellda, den 16. Februar 1899. Karl Fischbach, Brennereibesitzer. 18