— 437 — Anlage 2. Anleitung zur chemischen Untersuchung von Kakaowaren. 1. Bestimmung des Wassers. 5 g der fein gepulverten Probe werden mit 20 g ausgeglühtem Seesande gemischt und bei 100 bis 105°%C. getrocknet, bis keine Gewichtsabnahme mehr stattfindet. Der Gewichtsverlust wird als Wasser in Rechnung gesetzt. 2. Bestimmung der Gesamtasche und Bestimmung ihrer Alkalität. 58 der Probe werden in einer ausgeglühten und gewogenen Platinschale durch eine mäßig starke Flumme verkohlt. Die Kohle wird mit heißem Wasser ausgelaugt, das Ganze durch ein möglichst aschefreies Filter oder ein solches von bekanntem Aschengehalt in ein kleines Becherglas filtriert und mit möglichst wenig Wasser nachgewaschen. Das Filter mit dem Rückstande wird alsdann in der Platin- schale getrocknet und vollständig verascht, bis keine Kohle mehr sichtbar ist. Zu diesem Rückstande gibt man nach dem Erkalten der Schale das erste Filtrat hinzu, dampft auf dem Wasserbad unter Zusatz von kohlensäurehaltigem Wasser ein, setzt gegen Ende des Eindampfens nochmals mit Kohlensäure ge- sättigtes Wasser hinzu, dampft vollends zur Trockne, erhitzt bis zur Rotglut und wägt nach dem Er- kalten. Die Asche wird alsdann mit 100 cem heißem Wasser ausgezogen und in dem filtrierten Aus- zuge die Alkalität durch Titrieren mit Zehntelnormalsäure ermittelt. 3. Bestimmung des Zuckers und Nachweis des Stärkezuckers. Das Verfahren regelt sich nach Anlage E der Zuckersteuer-Ausführungsbestimmungen. 4. Bestimmung und Prüfung des Fettes. 5 bis 10 g der wasserfreien Probe werden mit der vielfachen Menge Seesand innig verrieben, in eine doppelte Hülse von Filtrierpapier gebracht und im Soxhletschen Extraktionsapparate bis zur Erschöpfung, mindestens 10 bis 12 Stunden lang mit Ather ausgezogen. Sodann wird der Ather abdestilliert, der Rückstand eine Stunde im Wasserdampftrockenschranke getrocknet und nach dem Er- kalten gewogen. a. Bestimmung des Prechungsvermögens. Die Bestimmung des Brechungsvermögens erfolgt mit dem Butterrefraktometer der Firma Karl Zeiß, optische Werkstätte in Jena, bei einer Wärme von 40° C. Uber Einrichtung und Gebrauch des Refraktometers gibt die jedem Instrumente beigegebene Gebrauchsanweisung nähere Auskunft. b. Bestimmung des Schmelzpunkts. Zur Bestimmung des Schmelzpunkts wird das geschmolzene Kakaofett in ein an beiden Enden offenes, dünnwandiges Glasröhrchen von ½ bis 1 mm Weite von UForm aufgesaugt, so daß die Fettschicht in beiden Schenkeln gleich hoch steht. Das Glasröhrchen läßt man mindestens 24 Stunden auf Eis liegen, um das Fett völlig zum Erstarren zu bringen. Erst dann ist das Glasröhrchen mit einem geeigneten Thermometer in der Weise durch einen dünnen Kautschukschlauch zu verbinden, daß das in dem Glasröhrchen befindliche Fett sich in gleicher Höhe wie die Quecksilberkugel des Thermo- 66