— 123 — Zu 2. Verhalten gegenüber Lackmuspapier. 1 g des Sprengstoffs wird mit 9 cem destilliertem Wasser angerieben und die Mischung mit empfindlichem, blauem Lackmuspapier geprüft. Diese Prüfung wird vergleichsweise vor und nach der Lagerung (ogl. unter 3) ausgeführt. Eine wesentliche Verstärkung der etwaigen sauren Reaktion infolge der Lagerung darf dabei nicht eintreten. Donarit zeigt vor und nach der Lagerung schwach saure Reaktion. Zu 3. Lagerung der Sprengstoffe bei 75°. 2 Proben von je 10 g des nicht vorgetrockneten Sprengstoffs sind in lose verschlossenen Wägegläschen von 35 mm Durchmesser und 50 mm Höhe unterzubringen. Die Wägegläschen sind 48 Stunden lang in einem auf 75° C er- wärmten Trockenschranke zu lagern. Darauf ist festzustellen, ob Beschaffenheit (Aussehen, Reaktion, Geruch) oder Gewicht der Proben verändert ist. Donarit erleidet nur unwesentlichen Gewichtsverlust, wesentliche Zersetzungserscheinungen treten nicht auf. Zu 4. Rüttelversuch zur Prüfung der Entmischbarkeit. 100 g des Sprengstoffs werden in einer trockenen, weithalsigen Flasche von 150 cem Rauminhalt 5 Stunden lang auf einem sich etwa 150mal in der Minute wagrecht hin= und herbewegenden Apparat gerüttelt. Sodann wird festgestellt, ob Entmischung stattgefunden hat. Zutreffendenfalls ist Stoß= und Reibungs- empfindlichkeit sowie Verhalten bei der Zündung (nach 1. I. 5 und 6) zu prüfen. Donarit zeigt keine Anderung. Zu H. Verhalten bei der Zündung. a) Zündversuch mit Schwarzpulverzündschnur: 3 g des pulverförmigen Sprengstoffs werden in ein gewöhnliches Reagenzglas gefüllt, durch leichtes Aufstoßen wird eine ebene Oberfläche hergestellt. Auf die Mitte der Probe wird dann eine 20 cm lange, langsam (1 m in 100 Sekunden) brennende Schwarzpulverzündschnur lose aufgesetzt und entzündet. 5 err Versuch wird mit jedem Sprengstoffe 2 mal ausgeführt. Donarit entzündet sich nicht. b) Einwerfen von Proben des zerkleinerten Sprengstoffe in eine rotglühende Eisenschale"). Eine halbkugelförmige Schale aus 1 mm starkem Eisenbleche mit 12 cm Durchmesser wird durch einen gut brennenden Dreibrenner auf einem Stativringe zur Rotglut erhitzt. Man beginnt mit dem Einwerfen kleiner Proben (0,5 g6) und erhöht die Menge, wenn keine Detonation erfolgt, bis zu 5 g, die auf einmal einzuwerfen sind. Der Versuch wird 2 mal wiederholt. Donarit explodiert nicht. e) Erhitzen kleiner in Reagenzgläsern untergebrachter Proben im Wood'schen Metallbad bie zum Zersetzungs-(Verpuffungs-) unkt“). Eine eiserne Schale von 14 cm Durchmesser und 7 cm Höhe wird bis 2 cm unter den Rand mit Wood'schem Metall gefüllt. In die Mitte des Bades wird ein in ganze Grade eingeteiltes und gegen Explosionswirkung geschütztes Thermometer (0—360°) 30 mm tief ein- getaucht. Rings um das Thermometer sind in Abständen von 50 mm 3 Reagenzgläser von 15 mm lichter Weite und 120 mm Länge 20 mm tief in das Bad eingetaucht. Jedes Reagenzglas wird mit 0,2—.0, g der Probe beschickt und bei 100° in das Metallbad ein- gesetzt. Die Temperatur des Bades wird dann in der Minute um 20“ gesteigert, bis Ver- puffung erfolgt oder die Temperatur von 320° erreicht ist. Donarit verpufft nicht unter 250°. d) Abbrennen größerer in Eisenblechkästchen untergebrachter Proben im Holzfeuer). Würfelförmige Kästchen aus 1 mm starkem Eisenbleche von 85 mm innerer Weite, ver- nietet, mit nach außen umgebörtelten 8—-9 mm breiten Rändern und aufschiebbarem Deckel Teieser Bersuch soll nur unter Sicherheitsmaßnahmen anuegejührt werden. Insbesondere wird Arbeiten unter hlinem Abzug hinter einer doppelten Schutzwand aus üsarkwandigem Spiegelglase sowie Tragen einer Schupbrille empfohlen. *) Dieser Versuch wird zweckmaßig hinter einer Schutzwand ausgeführt. )Diese Versuche müssen entweder auf freiem Felde (mindestens 100 m von bewohnten Gebauden entfernt oder an einem Orte, der gegen Sprengstücke schützt, ausgefuhrt werden. 21