— 126 — Zu 5. Verhalten gegen mechanische Einwirkung. a) Gegen Stoß und Schlag unter dem Fallhammer. Wiee unter 6a) der Prüfungsvorschriften für A iaksalpetersprengstoff b) Gegen Reibung im unglasierten Porzellanmörser. Wie unter 6b) der Prüfungsvorschriften für A iaksalpeters stoffe. Die Ver- gleichssprengstoffe bräunen sich an den Reibungsstellen, ohne zu knistern. 5 III. Nitrierte Chlorhydrine). IV. Nitrozellulose (Schießbaumwolle, Kollodlumwolle). Die Prüfung muß sich erstrecken auf: 1. Identitätsreaktion a) Stickstoffbestimmung nach Schulze-Tiemann (Schlösing). b) Verpuffungstemperatur. 2. Feststellung des Wasser- bzw. Alkoholgehalts. 3. Feststellung etwaiger Beimengungen (Kali., Barytsalpeter, Paraffin). 4. Feststellung der Stabilität bei 145“. Zu 12). Stickstoffbestimmung. Hierbei ist das Verfahren von Schulze-Tiemann (Schlösing) oder von Lunge anzuwenden. Zu 1b). Bestimmung der Verpuffungstempe- - katur.Etwa0,1ggetrockneterSchießwolle, werden in einem Reagenzglase von 125 mm Höhe, 15 mm lichter Weite und 0,“ mm Wand- stärke in ein auf 100° erwärmtes Olbad ge- bracht. Das Reagenzglas muß genau 45 mm in das Ol hineintauchen und 40 mm über den Deckel des Olbades herausragen; ferner muß sich die Mitte der Quecksilberkugel des be- nutzten Thermometers in gleicher Höhe mit dem Boden der Reagenzgläser befinden. Durch Erhitzen wird die Temperatur des Dles in der Minute um rund 5° C gesteigert, dergestalt, daß nach 16 Minuten 180° C erreicht werden. Zu 2. Feststellung des Wasser- bzw. Alkohol- gehalts. 10 8g der feuchten Nitrozellulose werden in einem offenen, flachen, mit einge- schliffenem Deckel verschließbaren Wägegläschen von 30 mm Höhe und 55 mm Durchmesser bei 60° C bis zur Konstanz getrocknet und der Gewichtsverlust festgestellt. Die Prüfung wird 2 mal wiederholt. Zu 3. a) Feststellung wasserlöslicher Beimen- gungen (Kali-, Barytsalpeter). 10 g trockene Nitrozellulose werden in einem ge- wogenen Filter mit warmem destilliertem Wasser ausgewaschen, bis nichts mehr in Lösung geht. Das Filter mit dem ver- bleibenden Rückstande wird bei 60° bis zur Konstanz getrocknet. Der Gewichtsverlust ergibt den Gehalt an Beimengungen. b) Paraffin wird durch Atherextrak-= — tion ermittelt. ) Es besteht die Gefahr, daß die nitrierten Chlorhudrine, wenn sie aus gluzerinhaltigem Chlorhydrin dargestellt sind, durch Nitrogluzerin verunreinigt sind. Eine we entliche Verunreinigung dieser Art läßt sich durch Vergleich mit reinem Dinitrochlorhydrin bei der Fallhammer= und Reibprobe (vgl. I. SGa) und b)) nachweisen.