Anlage la. Ergünzung der Anlage 1 zur Antersuchung von Essigsüure aus Aldehyd, Nrtylen ode oder Kalziumkarbid. Liegt eine Essigsäure vor, die nicht aus Holzessig oder essigsauren Salzen und nicht aus Alkohol durch Gärung, sondern auf anderem Wege gewonnen ist, so ist in folgender Weise zu verfahren: 1. Anleitung für die Beamten. Die Prüfung ist in derselben Weise vorzubereiten, wie in der Vorbemerkung zu Anlage 1 angegeben ist. Die Unterscheidung nach dem Gehalt an wasserfreier Essigsäure (Abschnitt a) unterbleibt. Für die Prüfung mit Kaliumpermanganatlösung gelten die Bestimmungen des Abschnitts b auch hier. An die Stelle der Prüfung auf den Geruch (Abschnitt c Abs. 1) tritt solgende Prifung auf Schwermetallsalze. Von der Durchschnittsprobe werden 5 com mit destilliertem Wasser auf 100 cem ausgefüllt. 5 cem dieser Lösung sollen, sofern die Essigsäure zu Genußzwecken geeignet sein soll, bei Zugabe von 1 cem Schwefelwasserstoffwasser keine Dunkelfärbung annehmen. Tritt eine Dunkelfärbung auf, so ist die Essigsäure als nur für gewerbliche Zwecke verwendbar anzusehen. Das Schwefelwasserstoffwasser ist aus einer Apotheke oder Drogenhandlung zu beziehen und in gut verschlossener Flasche aufzu- bewahren. Vor dem Gebrauch ist es soran zu prüfen, ob es noch deutlich nach Schwefelwasserstoff riecht. Andernfalls ist eine neue Menge zu beschaffen Im übrigen ist nach Abschnitt e zrl. 2 bis 4 zu verfahren. 2. Anleitung für die Chemiker. An die Stelle der Prüfung auf Ajzeton tritt folgende Prüfung auf Aldehyd. 50 cem der zu untersuchenden Probe werden mit Natronlauge ner neutralisiert. Von der Flüssig- keit werden alsdann unter Verwendung eines Kühlers 10 cem abdestilliert. 2 cem des Destillats werden mit 1 cem fsuchsinschwefliger Säure versetzt. Tritt hierbei met oder binnen 3 Minuten eine starke Violettfärbung auf, so ist die Essigsäure als nur zu gewerblichen Zwecken verwendbar anzusehen. Tritt die Reaktion nur schwach auf oder wird sie erst nach Ablauf von 3 Minuten intensiv, so ist die Essigsäure zu Speisezwecken geeignet. Zur Herstellung der fuchsinschwefligen Säure wird 1 g salzsaures Rosalin in 800 cem Wasser unter gelindem Erwärmen gelöst. In die erkaltete Lösung wird ein Strom von Schwefligsäureanhydrid, das aus einer Lösung von Natriumbisulfit durch Hinzugabe von Schwefelsäure in der Wärme ent- wickelt wird, eingeleitet, bis die Flüssigkeit eine hellgelbe Farbe angenommen hat und stark nach Schwefligsäureanhydrid riecht. Alsdann bringt man die Lösung mit Wasser auf 1 Liter und bewahrt sie in einem geschlossenen Gefäß auf.