222 /##. und Marshallinseln sind in obiger Ziffer nicht berücksichtigt. Auf die Ausfuhr kommen 4 Millionen, davon allein 3,3 Millionen auf Kopra. Die nur aus Kaiser-Wilhelms-Land ausgeführten Paradiesvogelbälge stellen einen Wert von 222 000 Mark dar. Kautschuk wurde für 91.000 Mark, Guttapercha für 16 000 Mark, Kakao für 72 000 Mark aus- geführt. Der Handel mit Perlmutterschalen zeigt im angeführten Jahre eine erhebliche Zunahme. Es erfolgte eine Ausfuhr hiervon im Werte von 162 000 Mark. Der Handel mit Schildpatt und Trepang ist heute aber lange nicht mehr das, was er in früheren Jahren war. Er hatte zusammen nur einen Wert von 36 000 Mark. Von der gesamten Ausfuhr gingen für 3,2 Millionen Mark nach Deutschland. Das ist bei der großen Entfernung der Kolonie vom Mutterlande ein sehr großer Anteil. Er ist der sich in sehr nationaler Richtung bewegenden Wirtschaftspolitik der deutschen Verwaltung sowie dem Umstande zu danken, daß Neuguinea und die zugehörigen Inseln gute Verbindungen mit der Heimat auf deutschen Dampfern besitzen. Der Einfuhrhandel hatte 1911 einen Wert von 5,2 Millionen Mark, wobei ollerdings zu berücksichtigen ist, daß für einen neuen Gouvernementsdampfer 700 000 Mark und für importiertes Bargeld 320 000 Mark in Rechnung gesetzt sind. Für die regnlären Einfuhrwaren verbleibt also ein Wert von rund 4,2 Millionen Mark, so daß sich Einfuhr und Ausfuhr fast die Wage halten, eine die Gesundheit der wirtschaftlichen Lage einer jungen Kolonie am besten kennzeichnende Erscheinung. An der Spitze der Import- artikel stehen Körner und Hülsenfrüchte mit 678 000 Mark, dann folgen Metalle und Metallwaren mit 496 000 Mark. An Garnen und Geweben wurde für 488 000 Mark, an fertigen Bekleidungsgegenständen für 170 000 Mark eingeführt. Alkoholhaltige Getränke erreichten einen Wert von fast 222 000 Mark, Tabak 197 000 Mark, Fleisch und tierische Produkte 351 000 Mark, Maschinen 143 000 Mark. Der deutsche Handel ist zwar an der Einfuhr nicht in demselben Maße beteiligt wie an der Ansfuhr, immerhin aber ist für Waren im Werte von 1,5 Millionen Mark Deutschland das Herkunftsland. Von Australien wurden für 1,3, von Asien für 1 Million Mark bezogen. Der deutsche Anteil am Neugnineageschäft — und das verdient hervorgehoben zu werden — ist jedoch trotz der nicht leichten Konkurrenz mit Australien und Asien merklich im Stcigen. Zur Beurteilung der letztjährigen Handelsstatistik ist es nötig, einige Jahre zurück- zugreifen und die wirtschaftlichen Ergebnisse derselben mit den letztfestgestellten zu vergleichen. 1904 betrug die Ausfuhr des Neuguineagebietes (ohne Marshallinseln und Karolinen) 1,1, die Einfuhr 2,3 Millionen Mark; 1907: 1,9 und 3,4; 1909: 2,4 und 2,6; 1910: 3,6 und 3,7; 1911: 4,1 und 5,3 Millionen Mark. Das sind ja immerhin noch recht bescheidene Zahlen. Das Bemerkenswerte an ihnen ist aber die fortschreitende Steigerung (abgesehen von einem Rückschritt in der Einfuhr infolge außergewöhn- licher Steigerung im Vorjahre) der Ziffern, besonders bei der Ansfuhr. Eine günstige Weiterentwicklung dieses so aussichtsreichen Schutzgebietes darf mit Sicherheit erwartet werden, besonders wenn es gelingt, dem Bevölkerungsrückgang durch umfassende hygienische Maßregeln zu steuern. Auf den Inseln des Bismarckarchipels und den Salomonen leben zusammen 563 Weiße (nach dem Stande von 1912). Die Zunahme im Vergleich mit dem Vor- jahre beträgt 54 oder 10 Proz., was keineswegs gering ist. Weiße Frauen gibt cs 144 (darunter allerdings viele ledige Missionsangehörige), weiße Kinder unter 15 Jahren 53. Die Zahl derer, welche Jahrzehnte lang auf den Inseln lebten ist nicht so klein, als man in Anbetracht des Klimas annehmen möchte. Allerdings unternehmen die meisten Weißen von Zeit zu Zeit eine Erholungsreise nach kühleren Gegenden. Diese können schon in wenigen Tagen in Australien erreicht werden. Die Verbindung dorthin, wie überhaupt auch nach den anderen Nachbargebieten, ist recht befriedigend, und wird von Dampfern des Norddeutschen Lloyd unterhalten, die besonders für die Fahrt in den tropischen Gewässern eingerichtet sind, so daß die Reise auf ihnen nicht mit den Unbequemlichkeiten verknüpft ist, welche sonst ein Aufenthalt auf Schiffen in den Tropen mit sich bringt. Dic eine der beiden Linien des Norddeutschen Lloyd geht von Sydney