— 8 — 3. Du stehst voll treuer Liebe Noch immer Jedem bei, Und wenn dir Keiner bliebe, So bleibst du dennoch treu. Odiese Liebe sieget, Am Ende fühlt man sie, Weint bitter- lich und schmieget Sich kindlich an die Knie. 4. Ich habe dich empfunden; O lasse nicht von mir. Laß innig mich verbunden Auf ewig sein mit dir. Einst schauen meine Brüder Auch wieder himmelwärts Und sinken liebend nieder Und fallen dir ans Herz. Friedrich Freiherr von Hardenberg (Novalis). 1801. 11. Denn ickh iln nur habe. 1. Wenn ich ihn nur habe, Wenn er mein nur ist: Wenn mein Herz bis hin zum Grabe Seine Treue nie vergißt: Weiß ich nichts vom Leide, Fühle nichts, als Andacht, Lieb und Freude. « 2. Wenn ich ihn nur habe, Laß ich alles gern, Folg an meinem Wanderstabe Treugesinnt nur meinem Herrn; Lasse still die Andern Breite, lichte, volle Straßen wandern. 3. Wo ich ihn nur habe, Ist mein Vaterland; Und es fällt mir jede Gabe Wie ein Erbteil in die Hand. Längst vermißte Brüder Find ich nun in seinen Jüngern wieder. Frliedrich Freiherr von Hardenberg (Novalis). 1 1801. 12. Wer ill ein Mann? 1. Wer ist ein Mann? Wer beten kann Und Gott dem Herrn vertraut; Wenn alles bricht, Er zaget nicht, „ Dem Frommen nimmer graut. „ 2. Wer ist ein Mann? Wer glauben kann Inbrünstig, wahr und frei; Denn diese Wehr Trügt nimmermehr, Die bricht kein Mensch entzwei. 2 3. Wer ist ein Mann? Wer lieben kann Von Herzen fromm und warm; Die heilge Glut giebt hohen Mut : Und stärkt mit Stahl den Arm. 2= 4. Dies ist der Mann, Der sterben kann Für Gott und Vaterland; Er läßt nicht ab Bis an das Grab à„ Mit Herz und Mund und Hand. ::