53. Der Mensch hat nichts so eigen. 1. Der Mensch hat nichts so eigen, So wohl steht ihm nichts an, Als daß er Lieb erzeigen Und Treue halten kann; Wenn er mit seinesgleichen Soll treten in ein Band, Ver- spricht er nicht zu weichen Mit Herz und Mund und Hand. 2. Die Red’ ist uns gegeben, Damit wir nicht allein Für uns nur sollen leben Und fern von Menschen sein. Wir sollen uns befragen Und sehn auf guten Rat, Das Leid ein- ander klagen, So uns betreten hat. · 3. Was kann die Freude machen, Die Einsamkeit verhehlt? Das giebt ein doppelt Lachen, Was Freunden wird erzählt. Der kann sein Leid vergessen, Der es von Herzen sagt: Der muß sich täglich fressen, Der insgeheim sich nagt. » 4. Ich hab', ich habe Herzen, So treu, wie sich's gebührt, Die all mein Leid und Schmerzen, Gleich wie mich selbst, berührt. Ich bin auch ihnen wieder Von Grund der Seele hold. Ich lieb euch mehr, ihr Brüder, Als aller Erden Gold. Simon Dach. 1659. 54. Lakzt uns fesk zusammen halten. Mel.: Deutschland, Deutschland über alles. 1. Laßt uns fest zusammen halten In der Zeiten Glück und Not; Laßt die Liebe nicht erkalten, Die da treu ist bis zum Tod. Einigkeit giebt Kraft und Stärke, Treue macht auch Kleines groß, Und schmückt sie der Menschen Werke, O wie chön ist dann ihr Loos! * 2. Laßt uns fest zusammen glauben, Wie's die Väter einst gethan. Nie soll unsern Gott uns rauben Neid und Miß- unst, Spott und Wahn. Laßt uns kühn zusammen treten, Eine festgeschloss'ne Schaar, Und mit Glauben und mit Beten Heilig halten den Altar. 3. Laßt uns in die Schanze schlagen Selbst das Leben, thut es not. Nach dem Dunkel muß es tagen, Auf die Nacht folgt Morgenrot. Und so laßt der Liebe Sonne Und des Glaubens hellen Schein, Laßt des schönsten Kampfes Wonne Unfre Kraft und Losung sein! Paul Viltor Schmidt.