* * v 1D. der Weltkrieg der Jukunft des deutschen Dolkes bedeutet, das schon jetzt, da wir noch im heißen Waffengang stehen, voll zu übersehen, ist nicht wohl möglich. Eines aber läßt sich schon gegenwärtig un- erschütterlich feststellen: Bei allem unsäglichen Leid und Elend, das er dem Einzelnen auferlegt, hat der Krieg Erscheinungen gezeitigt, Merte an den Tag gebracht, die für die Entwicklung des Dolksganzen von höchster Bedeutung sind, Werte, die neben düsterem Unglück wie lichter Gewinn stehen, die uns das Schwere leichter tragen lassen und die, wenn wir auf die Jukunft unserer Entwicklung sehen, uns Elück verheißende zeichen einer innerlich gesunden, kraft- vollen Fortentwicklung unseres Staatslebens sind. Die Derwöhnung eines fast vierundvierzigzährigen IFriedens, die Epoche eines unvergleichlichen wirt- schaftlichen Sufschwungs und Wohlstandes in allen Dolksschichten, sind auf die Lebensauffassung und Lebenshaltung unseres Dolkes nicht ohne nachhaltigen Einfluß geblieben; sie haben uns mehr und mehr in die materialistische Richtung abgedrängt, haben zur Derflachung des Geistes= und Gemütslebens, zu starker Betonung des Genusses und des eigenen Ich, zur Überwertung des Individuums und der Sonder- interessen, zu rücksichtslosem Sichausleben, zur Gleich- gültigkeit und Kälte gegen den Mitmenschen und zu politischen und sozialen Spaltungen tiefer Krt geführt. 19