Soldatenmütter. Don IJda Bou-Ed. * Wenn wir in der Schule von germanischen Frauen lasen, die ihren Söhnen, sie anfeuernd, die Waffen nachtrugen in die Schlacht, und wenn uns von Rö- merinnen gesprochen wurde, die in Derzweiflung ge- rieten, falls sie keinen krieghaften John mit hinaus- senden konnten in den Streit für Rom, dann ging wohl durch unsere Mädchenseelen ein kühler Unglaube. Und unsere noch unbewußte Weiblichkeit mochte es nicht für möglich halten, daß je eine Irau ihr Teuerstes kühn in Gefahr hinausziehen lasse, anstatt es zitternd zurückzuhalten. Uun aber haben wir es selbst erlebt. Das Über- natürliche ist wahr geworden. Und die deutsche Frau hat ohne Leigheit nicht nur, sondern vielmehr mit stolzem Mut ihre reifen Söhne und die Däter ihrer kleinen Söhne den grauen Rock anziehen sehen — diesen grauen Rock, der ein Sumbol geworden ist für die Einheit und die Unerschöpflichkeit unserer Streiter. Was ist das? Kus welchen geheimnisvollen Unter- gründen kommt dieses heldentum der Srau herauf? Sind das nie erloschene Spuren aus jenen frühen Tagen, wo der herd der erste Keim des Staates war? Wo alles, was sich um die Slamme eines herdes sammelte, von einem Gefühl der Susammengehörig= keit gefestigt war — voll wacher Leindseligkeit gegen den nächsten herd und dessen Sippe? Bis, im Fort- 65