. diesem Kriege tritt der Deutsche in ein Ringen ein, das auf Geschlechter hinaus die höchste Knspan- nung aller Kräfte erfordern wird: dazu muß er sich jetzt rüsten. Dieser Krieg hat uns ein für allemal gelehrt, daß es einen Kampf gilt auf Leben und Nod, und zwar einen Kampf zwischen zwei Menschheitsidealen: dem deutschen und dem undeutschen. Dem ist nicht mehr auszuweichen. Nach der Sülle des hasses, die aus verborgenen höhlen ausgespien worden ist, nach der Bosheit, der Brutalität, der Gefühls= und Ge- sinnungs= und handlungsbarbarei, die sich hervor- getan haben, wissen wir heute, woran wir sind. Der Kampf wird geführt zwischen BRoheit und Gesittung, zwischen Unbildung und Bildung, zwischen gemeinster Goldgier und einer Lebensauffassung, in welcher Goldeswert nur dient und an sich gar kein Ansehen genießt, zwischen materialistischer Regierungsanarchie der Starken und dem Dersuch, mannigfaltiges Staats- leben so zu organisieren, daß höchstleistungen des Menschenwesens auf allen Gebieten erzielt werden. Entscheidend ist der Besitz einer klaren Einsicht in diese gesamte Lage, sowie des Willens, ihrer herr zu werden. Brächte der gegenwärtige Krieg gar keinen weiteren Dorteil als diesen: Deutschland über seine Weltaufgabe aufgeklärt und seinen Willen ge- richtet zu haben, ich würde ihn für einen Segen halten. Bayreuth, 18. Müärz 1915. Houston Stewart Chamberlain. 119J