Das deutsche Volk steht mitten in der härtesten Drüfung, die seine schicksalsreiche Geschichte ihm je- mals zugemutet hat. Diese Hrüfung gilt dem Ganzen, aber sie stellt zugleich jeden Einzelnen vor ihren Richter- stuhl. Sie verlangt von uns allen die freudige Bereit- schaft, unser Bestes dem Daterlande darzubringen, uns selbst ohne jeden Dorbehalt. Mit blitzender Waffe, mit feuriger Begeisterung ist es nicht allein getan: starkes Herz, eiserner Wille, nie wankende Treue, das sind die Kräfte, denen die Entscheidung zufallen wird. Es handelt sich heute nicht nur um unser äußeres Dasein: nicht unser Recht, sondern unfre Pflicht ist es, das nationale Ideal, das wir hochhalten, in der Welt zu Würde und Geltung zu bringen, ihm Raum und Freiheit zu schaffen. Wir verdienten nicht zu existieren, wenn wir jenes ziel preisgäben. Denn wir wissen, daß wir vor den Undern geistige und sittliche Kräfte voraushaben, deren Untergang ein Unglück wäre für die Menschheit. Universitäts-Drofessor Dr. G. Roethe, Berlin. 2 Hestigkeit und Treue, das sind die Eigen- schaften, die dem Deutschen am höchsten stehen, oder um es in einem einzigen Wort auszudrücken, die Pflicht. Es ist die Pflichttreue, die der Deutsche aus dem friedlichen Beruf hinüberträgt in den Krieg, wo sie ihm zur höchsten aller Pflichten wird, zur Pflicht der Hingabe für das Daterland. Professor Dr. Wilhelm Wunodt. 120