Deutsche Burgen als Vorbilder. Von Professor Bodo Ebhardt. Die glorreichen Taten unserer Leldgrauen sind heute noch fast namenlos. Und doch sehnt sich das Dolk daheim gerade in dem heldenhaften Ringen und stummentschlossenem Erwarten nach der heldenvereh-- rung, die in allen Jahrtausenden den einzelnen em- porgehoben hat aus -Jweifel und Not. Und dabei welche Unzahl von Taten stillen heldentums! Welche Masse edler Lodesopfer und von frohen Einzelsiegern! Ihnen baut 1000 Denksäulen und heldengräber! Richtet die ragenden Steine in allen Gauen des Daterlandes! An ernst erhabenen Dorbildern fehlt es uns nicht. In allen Teilen unseres Daterlandes ragen die Reste alter Wehrbauten empor. Wuchtig und massig getürmt, um den Ansturm wilder Heinde aufzuhalten und da- durch stark genug selbst in Trümmern noch Jahrhun- derte als Denkmale vergangener Geschlechter zu dienen. Die vorbildliche Größe und Schlichtheit, Festigkeit und innere Schönheit aber, die unsere Burgbauten zeigen, kann der deutschen Kunst aller Seiten nur zur Gesundung helfen, wenn sie zu solchen Quellen ihrer raft zurückkehrt. Gerade heute, wo unser aller Gedenken um den Krieg und um Deutschlands Ju- kunft sorgen — sprechen diese Gewaltbauten eine be- sonders vernehmliche Sprache. Sie sagen uns: Nur die Kraft kann alle Schicksals- stürme überdauern, wie die Mauern von 10000 deut- schen Burgen selbst als Ruinen die Stürme der Jahr- hunderte. — Kraft und Schönheit können, wie die herrlichen Kuinen beweisen, sehr wohl zusammen wohnen. — In moderne Kriegssprache übersetzt: Militarismus und hohe Entwicklung aller Künste und Wissenschaften lassen sich restlos vereinigen! — Ja, gerade unter dem Schutz mächtiger Mauern und nur 203