306 Letzte Jahre, Krankheit und Tod (1894 - 1902). für Deine freundlichen und herzlichen Zeilen innigst danke, kann ich hinzufügen, wie leid es auch mir getan hat, Dich, einen meiner ältesten und besten Freunde, in den verfloßenen Tagen nicht hier gehabt zu haben. Diese waren in jeder Beziehung herzstärkend und hätten Dich gewiß auch gefreut. Namentlich hat mich der Besuch Wilhelms gefreut. Er war so herzlich und dabei so tactvoll, daß man es nicht genug an— erkennen kann.“ Der andere ist an Frau Oertel, die Tochter des Ministers Schneider, gerichtet. Nachdem er gedankt hat, fährt er fort: „Recht wehmütig war mir dabei die Erinnerung an Ihren unvergeßlichen Vater, meinen, wenn ich so sagen darf, väterlichen Freund. Wie viele überhaupt, die meinem Herzen nahegestanden, haben an diesem Tage gefehlt.“ Den Schluß des Jahres verschönte noch die Geburt meines zweiten Aeffen Friedrich Christian. Im Januar 1891 begab sich der König wie alljährlich zu Kaisers Geburtstag nach Berlin. Auf besondere Einladung des Kaisers war er auch in Berlin, als die Aussöhnung mit Bismarck erfolgte. So war es ihm noch einmal vergönnt, den alten Staatsmann zu sehen, der ihm stets so viel Vertrauen geschenkt hatte. Am 1. Februar machte der Fürst Waldeck seinen Besuch am Hof. Die Hoffestlichkeiten nahmen ihren gewöhnlichen Verlauf. 10. Kapitel: Letzte Jahre, Krankheit und Tod (1894—1902). is zum Februar 1894 hatte König Albert in aller Augen als kerngesund gegolten. Man sah ihn in Dresden, Strehlen und Pillnitz fast täglich in Begleitung eines Hundes spazierengehen. Alteren Dresdenern wird das vom Spaziergang im Großen Garten eine liebe Erinnerung sein. Man hörte, daß er viel auf Jagden wäre, daß er Manöbver besuchte usw. Aoch am 7. Februar nahm er an-