16 und polizeilichen Untersuchungsfällen, sowie in Civilrechtssachen durch Requisitionen der Behörden des einen an die Behoͤrden des andern Staats erwachsenden baaren Aus- lagen, Kosten und Gebühren aller Art, soweit solche der Staatskasse zur Last fallen. Zu solchen baaren Auslagen und Kosten werden insbesondere gerechnet: alle Auf- wendungen für Verpflegung, Transport und Bewachung der Gefangenen, Botenlöhne, Protokolls-, Schreib= und Abschriftgebühren, sowie die an Gerlchtspersonen, Zeugen und Sachverständige oder an die Kassen der Behörden sonst zu entrichtende Gebühren und andere Kosten dieser Art. 2. Wegen des Ansatzes und der Verrechnung beziehentlich Caducirung der in dieser Weise erwachsenden Kosten ist von der requirirten Behörde nach denjeulgen Normen zu verfahren, welche im Inlande bezüglich der für andere der Staatskasse zur Last fallende Kosten bestehen. Da übrigens durch diese Uebereinkunst die Verbindlichkeit derjenigen Privaten, welche die Kosten zu tragen verurtheilt werden, nicht aufgehoben sein soll, so wird die requirirte Behörde ein Verzeichniß der zur Erledigung der Regquisition entstandenen Kosten der requirirenden Behörde mittheilen, welche ihrerseits diese Kosten geeigneten Falls zu vereinnahmen und die erhobenen Beträge der ersteren Behörde zu ersetzen hat. 3. Strafsrechtliche polizeiliche und civilrechtliche Requisitionen aller Art, sowie die hierauf erfolgenden Erledigungen sollen jederzeit entweder auf der Adresse mit der ent- sprechenden Osfiztalrubrik bezeichnet oder soweit dies nach den bestehenden Postverträgen nicht statthaft ist, von der absendenden Behörde frankirt werden. 4. Vorsiehende Bestimmungen sollen vom Tage ihrer Bekanntmachung an in Vollzug gesetzt werden und vorläufig bis zum 31. Dezember 1873, dann aber so lange gültig sein, bis einer der beiden contrahirenden Theile durch vorgängige einjährige Kündigung dem andern Theile seine Absicht mitgetheilt baben wird, gegenwärtige Vereinbarung außer Vollzug zu sehen. Gera, am 24. März 1869. Fürstlich Reuß. Pl. Ministerium. (I. S.) v. Harbou.