(188 ) 62.) Verordnung, die Beaufsichtigung der Eisenbahnarbeiter betreffend; vom öten September 1845. Ur in die Vorschriften über die polizeiliche Legitimation der, bei den verschiedenen im Baue begriffenen inländischen Eisenbahnen, beschäftigten Arbeiter die nöthige Uebereinstimmung zu bringen und durch eine gehörige Beaufsichtigung der letztern den hier und da vorgekom- menen Unordnungen vorzubeugen, wird vom Ministerium des Innern andurch Folgendes verordnet: & 1. Jeder, welcher bei einem inländischen Eisenbahnbaue Arbeit sucht, er sei In- länder oder Ausländer, hat sich 1.) mit einem genügenden Reisepasse, 2.) mit einem, seine Heimathsangehörigkeit constatirenden obrigkeitlichen Zeugnisse (der Inländer mit einem Heimathsscheine) zu versehen. Bei Inländern kann die Stelle des Reisepasses auch durch eine von der Obrigkeit des Wohnorts auszustellende Legitimationskarte oder sonstige Bescheinigung ersetzt werden, welche nächst der Bemerkung, daß der Inhaber bei dem Eisenbahnbaue Arbeit zu suchen beabsich- tige und diesem Vorhaben kein Bedenken entgegen stehe, zugleich ein Signalement des erstern enthalten muß. & 2. Die § 1 gedachten Legitimationspapiere sind von dem Arbeitsuchenden zunächst dem Ingenieur der betreffenden Bahnabtheilung oder dem von diesem dazu mit Aufstrag versehenen Bauaufseher vorzulegen. Ist ihm hierauf eine gedruckte Bescheinigung darüber, daß er Arbeit beim Baue der Eisenbahn erhalten könne, ertheilt worden, so hat er sich bei der Obrigkeit des Orts, in welchem er Unterkommen gefunden hat, zu melden und von dieser gegen Abgabe des Passes (Legitimationsscheins) und Heimathsscheins, welche bei der Obrigkeit zur Aufbewahrung zurückbleiben, eine Aufenthaltskarte in Empfang zu nehmen. Zur Erleichterung der Arbeiter bleibt es den Obrigkeiten überlassen, die Einsammlung der Legitimationspapiere auf den Arbeitsplätzen selbst durch die Gensdarmerie oder die Orts- gerichtspersonen bewirken und durch eben diese die Aufenthaltskarten an die Arbeiter verab- folgen zu lassen. Es darf jedoch in diesem Falle zwischen der Abnahme der Legitimation und der Aushändigung der Karte kein längerer, als ein dreitägiger Zeitraum in der Mitte liegen. s*#3. Die Aufenthaltskarte hat der Eisenbahnarbeiter stets bei sich zu führen und sowohl den Bahnofficianten, als den Gensdarmen und sonstigen Polizeiofficianten, sowie den