(279 ) sondern nur einer Mittheilung an selbige, wo neben der Bezirksamtshauptmannschaft, wie zu- vor gedacht, Anzeige zu machen und die Veranstaltung der Wahl zu überlassen ist. & 8. Sollte an einem Orte von weniger als 500 Einwohnern der Beschluß der Ge- meinde dahin gehen, daß sie nicht mit einer anderen zusammen, sondern für sich allein einen Friedensrichter zu wählen wünschte, so ist solches ebenfalls binnen der in § 3 bemerkten Frist von drei Monaten der Gemeindeobrigkeit anzuzeigen; diese hat sodann an die vorge- setzte Kreisdirection Bericht zu erstatten und derselben die Entschließung, ob solches zu ge- statten sei, anheim zu stellen. & 0. Will eine Gemeinde, mit welcher eine andere Gemeinde sich zur Wahl eines gemeinsamen Friedensrichters zu vereinigen wünscht, auf diese Vereinigung nicht eingehen, so hat sie ihrer Gemeindeobrigkeit die Gründe anzugeben. Scheinen diese Gründe uner- heblich, so ist der Versuch einer Verständigung zu machen. Schlägt dieser fehl, so ist der Gemeinde, welche die Vereinigung wünschte, zu überlassen, ob sie nunmehr einen Friedens- richter für sich allein wählen wolle, oder es hat, wo die Gemeinde zu klein ist, um einen eignen Bezirk zu bilden, die Gemeindeobrigkeit, oder, nach Verschiedenheit der Fälle, wenn nämlich deshalb eine Gemeinde unter einer anderen Gemeindeobrigkeit aufgesucht werden muß, die Bezirksamtshauptmannschaft die Vereinigung mit einer anderen Gemeinde zu ver- mitteln. 10. Will eine Gemeinde in den bereits bestehenden friedensrichterlichen Bezirk einer oder mehrerer benachbarter Gemeinden mit eintreten, so hat sie diesen Wunsch ihrer Gemeindeobrigkeit anzuzeigen. Letztere hat sodann entweder unmittelbar, wenn sie selbst zu- gleich die Gemeindeobrigkeit in jenem friedensrichterlichen Bezirke ist, oder andernfalls durch Requisition der competenten Gemeindeobrigkeit desselben sowohl den Friedensrichter selbst, als auch die Gemeinde oder die mehreren Gemeinden des Bezirks, von dem Wunsche in Kennt- niß zu setzen und zu befragen, ob sie den Eintritt der neuen Gemeinde in ihren friedensrich- terlichen Bezirk bewilligen wollen. Erfolgt diese Bewilligung, so ist die Gemeinde fortan als aufgenommen in den friedensrichterlichen Bezirk zu betrachten. Ist hingegen die Ge- meinde, in deren friedensrichterlichen Bezirk eine andere kleine Gemeinde späterhin einzutreten wünscht, selbst eine Gemeinde von weniger als 500 Einwohnern, welcher einen Friedens- richter für sich allein zu wählen nur Ausnahmsweise und unter dem in §& 3, b des Gesetzes erwähnten Vorbehalte von der Oberbehörde gestattet worden ist, so fällt die Befragung des Friedensrichters und der Gemeinde und ihre Einwilligung weg, und ist dann blos der er- folgte Eintritt der neuen Gemeinde in den friedensrichterlichen Bezirk dem Friedensrichter und der Gemeinde bekannt zu machen. Dergleichen durch Hinzutritt von Gemeinden zu bereits bestehenden friedensrichterlichen Bezirken, sowie auch die durch Austritt von Gemeinden aus friedensrichterlichen Bezirken, 43