— 140 — Genehmigung der Staatsregierung, auch kann Letztere die Anlegung neuer Stationen und Haltepunkte im Interesse des öffentlichen Verkehrs anordnen. &. An den Endpunkten ist die Bahn in unmittelbare Geleisverbindung mit den anstoßenden Eisenbahnen zu bringen. Auch ist die Gesellschaft verbunden, dem Anschlusse anderer Bahnen, vorbehältlich der Verständigung über die Art der Ausführung, kein Hinderniß in den Weg zu stellen. Kommt über solche Anschlüsse keine gütliche Vereinbarung zu Stande, so entscheidet die Staatsregierung. Z & 9. Die Gesellschaft ist verpflichtet, die Eisenbahn stets in gutem und fahrbarem Zustande zu erhalten, tüchtige und ausreichende Transportmittel für Personen, Waaren und Thiere bereit zu halten, auch die Beförderung selbst regelmäßig und ohne persön- liche Begünstigung nach Maßgabe der Zeit= und Reihenfolge der Anmeldung zu be- sorgen, sowie den von der Staatsregierung im Interesse des öffentlichen Verkehrs für nothwendig erachteten Anordnungen in Bezug auf die Unterhaltung der Bahn, sowie auf den Betrieb (einschließlich der An= und Abfuhre der Güter) und die Betriebsein- richtungen Folge zu leisten. Der Betrieb ist mit den Anschlußbahnen in die nöthige Uebereinstimmung zu setzen, auch sind die Wagen der letzteren, falls sie sich dazu eignen, gegen zu vereinbarende Vergütung zur Weiterbeförderung zu übernehmen und dahin zurückzuführen. Bei Unterbrechung des Betriebs durch Beschädigungen oder sonstige Unfälle und Naturereignisse hat die Gesellschaft für thunlichste Beschleunigung der Wiederherstellung zu sorgen, ist auch verpflichtet, bereits übernommene Personen und Güter ohne Tarif- erhöhung an die bedungenen Bestimmungsorte befördern zu lassen. Zu Erfüllung vorstehender Obliegenheiten kann die Gesellschaft Seiten der Auf- sichtsbehörde nach Befinden durch Strafauflagen angehalten werden und hat sich, wenn auch diese fruchtlos bleiben, der Entziehung der Verwaltung und Seguestration zu gewärtigen. *10. Die Tarife und Fahrpläne, sowie deren Abänderungen unterliegen der Genehmigung der Staatsregierung. Auf Verlangen der Letzteren ist die Gesellschaft verpflichtet, für den in Verbindung mit den Anschlußbahnen einzurichtenden Transport von Kohlen und Koaks und eventuell der übrigen im Art. 45 der Verfassung des Nord- deutschen Bundes bezeichneten Gegenstände den Einpfennigtarif anzunehmen. Auch ist die Gesellschaft verpflichtet, im inländischen Verkehre keinerlei Ermäßig- ungen oder Erlasse zu Gunsten oder zum Nachtheile des Verkehrs einzelner Orte, die- selben mögen an der eigenen Bahn oder an anderen Bahnen liegen, einzuführen.