— 104 — Merseburg unterstellt ist. Dafern die Gemeinde Möritzsch die Einrichtungen für ein eigenes Schulwesen wider Erwarten bis dahin nicht beendet haben sollte, so soll die Ausschulung zu Ostern 1899 erfolgen. 2. Mit dem Tage des thatsächlichen Inkrafttretens der Ausschulung erlischt für die Gemeinde Möritzsch jede Verpflichtung zur Abentrichtung irgend welcher Beiträge zur Deckung der Bedürfnisse des Schulbezirks Großdölzig, ebenso aber auch das Miteigenthumsrecht am unbeweglichen und beweglichen Stammvermögen der Schulgemeinde Großdölzig, einschließlich der bei dieser Schule befindlichen Stift- ungen. Nur das Rößler'sche und das Röder'sche Legat, welche von Möritzscher Einwohnern gestiftet worden sind, werden der Gemeinde Möritzsch überwiesen. Insbesondere wird mit bedingungsloser Einwilligung der Gemeinde Möritzsch das zum Schulneubaue in Großdölzig verwendete sogenannte Loricke'sche Grund- stück an die im Schulverbande Großdölzig verbleibenden Gemeinden und Ritter- güter eigenthümlich überlassen. 3. Für die Gemeinde Möritzsch, welche auch fernerhin im gemeinsamen kirchlichen Verbande mit der Königlich Sächsischen Parochie Großdölzig verbleibt, besteht überdies die von der ersteren ausdrücklich anerkannte Verpflichtung weiter, zu dem katastermäßigen Gehalte des Kirchschullehrers zu Großdölzig, den derselbe für den Kirchendienst zu beziehen hat, den zeitherigen Beitrag fortzuleisten. Beiderseitige Kommissare haben vorstehenden Rezeß in zwei gleichlautenden Ausfertigungen eigenhändig unterschrieben. Leipzig und Merseburg, am 10. August 1898. Dr. jur. Alerander Otto Friedrich Kurt Timotheus Anger-Coith, von Rohrscheidt, Regierungsassessor. Regierungsrath.