— 178 — aufzustellenden Arbeitsordnung, welche für jede Kirche mit mehr als einem Geistlichen vorhanden sein muß. Ihre Aufstellung erfolgt im Einvernehmen sämmtlicher konfirmirter Geistlicher der Kirche unter Gehör des Kirchenvorstands. Sie bedarf, auch wenn Uebereinstimmung aller Betheiligten vorliegt, der Genehmigung der Superintendentur. Ist völlige Ueber- einstimmung der Betheiligten nicht zu erzielen, so entscheidet die Kircheninspektion. Aenderungen der Arbeitsordnung sind an das nämliche Verfahren gebunden. § 5. Von der Predigt im Hauptgottesdienst darf keiner der Geistlichen völlig aus- geschlossen werden. Andererseits ist dem Pfarrer die Predigt in bestimmten Hauptgottes- diensten vorzubehalten. Hierbei kommen, nach Befinden zur Auswahl, in Betracht die drei hohen Feste, der Neujahrstag, das Erscheinungs-, das Himmelfahrts-, das Re- formations-, das Erntedankfest, die Bußtage, der Todtenfestsonntag und Tage mit außer- ordentlichen Gottesdiensten. § 6. Von den an sich pfarramtlichen Obliegenheiten (vergl. 8 3) kann durch die Arbeitsordnung die Behandlung folgender Angelegenheiten, vollständig oder theilweis, den neben dem Pfarrer amtirenden Pastoren für das ihnen überwiesene Arbeitsgebiet übertragen werden: Aufgebotsannahmen, Sühneversuche, Ehedispens= und Wieder- trauungssachen, Austritts= und Uebertrittsfälle, letztere jedoch nur, sofern nicht nach gesetzlicher Bestimmung der Pfarrer zuständig ist (vergl. § 2 des Mandats vom 20. Februar 1827, den Uebertritt von einer christlichen Konfession zur andern betreffend, § 20 des Gesetzes vom 20. Juni 1870, die Einführung der Civilstandsregister rc. betreffend). &# 7. Wie für die nach § 6 ihnen übertragenen pfarramtlichen Geschäfte liegt den „Pastoren“ auch sonst für das ihnen überwiesene Arbeitsgebiet ob und steht zu: 1. die Führung eigner Korrespondenz mit den Behörden, Pfarrämtern 2c. in persön- lichen und in amtlichen Sachen; 2. die Führung besonderer Akten, aus welchen die nöthigen Anzeigen, Berichte und Auskünfte an das Pfarramt, soweit nöthig, unter Vorlegung der Akten zu erstatten sind, gleichwie den Pastoren, soweit es in Sachen ihres Amtsbereichs erforderlich ist, Einsicht in die pfarramtlichen Akten zusteht; 3. Anweisungen der Kirchenbeamten bei den den einzelnen Geistlichen obliegenden Amtsarbeiten. &# .einer der Geistlichen ist befugt, gottesdienstliche oder gemeindliche Ordnungen eigenmächtig zu ändern oder neu zu treffen. Vielmehr bedarf es dazu der Zustimmung des Pfarrers nach Gehör der übrigen an der Kirche angestellten Geistlichen, soweit nicht