Lehrziel. Verteilung des Lehrstoffs. — 24 — allen naturkundlichen Fächern viel weniger Gewicht zu legen als darauf, daß die Hauptmerkmale der Naturdinge und die Hauptvorgänge scharf beobachtet und richtig aufgefaßt worden sind. Beim Abschlusse des Unterrichts ist für jedes Gebiet ein Über— blick über das Ganze und dessen Hauptgliederung zu geben; bis dahin ist das Syste— matische nur beiläufig bei Besprechung des Einzelnen zu berückfichtigen. 3. Wissenschaftliche Kunstausdrücke sind nur insoweit einzuführen, als es unbedingt geboten erscheint. Dagegen ist es wichtig, daß die Schüler von vornherein an Schärfe und Bestimmtheit des Ausdruckes bei der Besprechung von Gegenständen und Vorgängen der Natur gewöhnt werden. 4. Die Unterweisung in Botanik und Zoologie hat überwiegend unter biologischen Gesichtspunkten zu erfolgen; die Morphologie ist nach Möglichkeit einzuschränken. 5. Bezüglich der Lehrgänge der Klassen IIIb bis IIb wird den Schulen eine gewisse Freiheit gelassen. Verschiebungen sind aber nur insoweit zulässig, als die Erreichung des für die Untersekunda gesteckten Lehrzieles durch sie nicht gefährdet wird. 6. Der chemische Unterricht hat darauf Bedacht zu nehmen, daß die Schüler nicht durch die Behandlung minderwichtiger Elemente und ihrer Verbindungen mit Lehrstoff überladen und dadurch zu überwiegend gedächtnismäßiger Aneignung genötigt werden. Dagegen empfiehlt es sich, daß bei jeder Gelegenheit auf die Anwendung der chemischen Wissenschaft im praktischen Leben, insbesondere in der Technik, Rücksicht genommen wird. 7. Schriftliche Hausarbeiten sind für den naturkundlichen Unterricht der Klassen VI bis IIb in der Regel nicht zu fordern; dagegen ist es sehr zu wünschen, daß öfters Exkursionen stattfinden, auch besonders strebsamen Schülern Gelegenheit gegeben wird, außerhalb der Lehrstunden unter Anleitung des Lehrers die Sammlungen der Schule zu besichtigen und praktische Ubungen anzustellen. Physik. 30. Sichere Kenntnis der wichtigsten Erscheinungen und Gesetze aus den ver- schiedenen Gebieten der Physik. Bekanntschaft mit der mathematischen Darstellung der Hauptgesetze, ferner mit den wichtigsten Lehren der mathematischen Erd= und Himmels- kunde. 31. Untersekunda: 2 Stunden. Einführung in die Physik. Wärmelehre und ausgewählte Kapitel der Mechanik. Obersekunda: 3 Stunden. Wiederholung und Ergänzung der Lehraufgabe der vorhergehenden Klasse. Magnc- tismus, Elektrizität.