Bemerkungen. — 96 — 8 14. I. Unter= und Mittelstufe. 1. Große Aufmerksamkeit ist von Anfang an auf die Erzielung einer richtigen, der Sprechweise eines gebildeten Franzosen möglichst nahe— kommenden Aussprache der Schüler zu verwenden. Die Erreichung dieses Zieles ist von vornherein wie weiterhin vornehmlich durch fleißiges Vor= und Nachsprechen und unablässiges Bekämpfen unrichtiger oder nachlässiger Aussprache anzustreben. 2. Im Mittelpunkte des Unterrichts haben in allen Klassen die den Schülern nach sorg- fältiger Auswahl vorzulegenden fremdsprachlichen Texte zu stehen. An sie haben nicht nur die tunlichst in jeder Stunde vorzunehmenden, vom Nahen zum Fernerliegenden, vom Leichteren zum Schwierigeren allmählich fortschreitenden Sprechübungen sich vornehmlich anzulehnen, sondern auch die überwiegend induktiv zu haltenden grammatischen Unterweisungen der unteren Stufe. 3. Der Unterricht in Grammatik hat selten Vorkommendes und Unwesentliches grundsätzlich fernzuhalten, die Hauptregeln und wichtigen Ausnahmen aber genau durchzu- nehmen, fest einzuüben und unablässig im engsten Anschluß an den eingeführten kurzen Abriß der Grammatik zu wiederholen. Seltenere Formen und Gebrauchsweisen sind, soweit nötig, bei der Lektüre und Durchnahme der Arbeiten nachzutragen. Schwer anzurechnen sind den Schülern die groben Verstöße gegen die Haupt= und Grundregeln der Grammatik und die häufig durchgenommenen Stilgesetze. 4. Bei der Durchnahme der Lesestücke ist immer auch dem Inhalte und der künst- lerischen Form gebührende Aufmerksamkeit zuzuwenden. Bei deren Auswahl und Besprechung ist darauf Bedacht zu nehmen, daß die Schüler dann und wann Einblicke in die Entwickelung des französischen Staats= und Geisteslebens erhalten, auch einiges über besonders bedeutende Ortlichkeiten und Einrichtungen Frankreichs und dergleichen erfahren. Von einer zusammen- hängenden Behandlung von Literaturgeschichtlichem ist abzusehen; es genügen gelegentliche Mitteilungen aus diesem Gebiete im Anschlusse an die Klassenlektüre. 5. Bezüglich der Art der schriftlichen übungen (Diktate, übersetzungen aus der fremden Sprache und in diese, Nacherzählungen, Umformung von Gelesenem, einfache Übungen freier Art) wird den Schulen eine gewisse Freiheit gelassen. Jedenfalls aber hat in diesen Klassen die Übertragung deutscher Vorlagen ins Französische, die der Befestigung in der Grammatik in besonderem Maße dient, ausreichende Pflege zu finden. II. Oberstufe. 6. Der Unterricht wird in der Regel in französischer Sprache erteilt. Bei besonders schwierigen sprachlichen oder sachlichen Erörterungen, wo der Gebrauch der fremden Sprache ein rasches und sicheres Verständnis gefährden könnte, ist vorübergehend die Muttersprache zu Hilfe zu nehmen. 7. Die Elementargrammatik gilt beim Eintritt in die Obersekunda als abge- schlossen, doch wird es nützlich sein, in zeitweiligen planmäßigen Wiederholungen die Schüler in