— 167 — 84. Zuständigkeit der Kommission. 1. Zuständig für die Prüfung ist die Kommission, wenn a) der Kandidat das letzte und mindestens noch ein früheres Halbjahr seiner Studienzeit an der Universität Leipzig zugebracht hat, oder b) die Verwendung des Kandidaten im öffentlichen Schuldienste des Königreichs Sachsen in Aussicht genommen ist oder bereits stattfindet. Andernfalls hat der Kandidat die Genehmigung des Ministeriums unter Darlegung der Gründe nachzusuchen.“) 2. Nicht reichsangehörige Kandidaten haben in jedem Falle zu ihrer Meldung die Genehmigung des Ministeriums einzuholen. 85. Bedingungen der Zulassung. 1. Für die Zulassung zur Prüfung ist erforderlich, daß der Kandidat das Reife— zeugnis an einem deutschen Gymnasium erworben und darauf mindestens sechs Halbjahre an einer deutschen Universität, darunter wenigstens zwei Halbjahre an der Universität Leipzig, seinem Berufsstudium ordnungsmäßig obgelegen hat (§ 7,2). 2. Dem Reifezeugnis eines deutschen Gymnasiums steht für die Zulassung zur neusprach- lichen und geschichtlichen Prüfung in der 1. Abteilung und zur Prüfung in der 2. Abteilung (§ 9) das Reifezeugnis eines deutschen Realgymnasiums oder einer deutschen Oberreal- schule gleich; nur hat der Abiturient einer Oberrealschule, der in der 1. Abteilung geprüft wird, durch ein Zeugnis des zuständigen Rektors (Direktors) über Teilnahme am wahl- freien Lateinunterricht oder durch das Zeugnis eines sächsischen Realgymnasiums nachzuweisen, daß er sich im Lateinischen die Kenntnisse erworben hat, die zur Aufnahme in die Ober- sekunda eines Realgymnasiums erforderlich sind. 3. Bei der Bewerbung um die Lehrbefähigung in der Mathematik, der Physik und der Chemie (in der mathematischen und naturwissenschaftlichen Gruppe der 2. Abteilung — s. § 9) wird das ordnungsmäßige Studium an einer deutschen Technischen Hochschule dem Studium an einer deutschen Universität im Sinne der Bestimmungen unter 1 gleich gerechnet. 4. Bei der Bewerbung um die Lehrbefähigung im Französischen oder Englischen kann einem Kandidaten, der mindestens ein halbes Jahr an einer ausländischen Hochschule mit französischer oder englischer Vortragssprache studiert oder in Ländern dieser Sprachgebiete *) Hierher würde auch der Fall gehören, wenn ein Sachse nicht in Leipzig studiert hat.