— 602 — Lyrik. Daneben Sophokles Antigone (in guter Übersetzung); Abhandlungen zur Lite- ratur= und Kulturgeschichte der zu behandelnden Zeit von Luther bis zum Beginn der klassischen Periode. Grundzüge der Entwicklung der deutschen Sprache in diesem Zeitraume. Die neu- hochdeutsche Schriftsprache; Luthers Bibelsprache; Einfluß der französischen Kultur; die Sprachgesellschaften; die sprachschöpferische Kraft Klopstocks und Goethes usw. Das Wichtigste über die deutsche Verskunst bis etwa 1780. Fortsetzung der Poetik, namentlich der Fortschritt in den von den Dichtern angebauten Dichtungsarten und in den verwerteten sprachlichen Ausdrucksmitteln. ÜUbungen in mündlicher und schriftlicher Darstellung usw. wie in Obersekunda. Aufsätze wie ebenda. Oberprima: 4 Stunden. Grundzüge der Geschichte der deutschen Literatur von der klassischen Periode Goethes und Schillers bis zur Gegenwart. Lektüre: Schillers Braut von Messina (auch Wallenstein), Goethes Faust, 1. Teil (auch Torquato Tasso). Daneben König Odipus von Sophokles (in guter Über- setzung). — Aus der Entwicklung des nachklassischen Dramas sind bei der Auswahl vornehmlich zu berücksichtigen: H. v. Kleist, Grillparzer, Hebbel, O. Ludwig; im Gebiete der Novelle: O. Ludwig, Storm, Riehl, Keller, C. F. Meyer, Marie v. Ebner-Eschenbach; im Gebiete der Lyrik nächst Goethe und Schiller (Gedanken- lyrik usw.) die Lyriker von besonderer Eigenart (Lenau, Eichendorff, Heine, Uhland, Mörike, A. von Droste-Hülshoff, C. F. Meyer usw.) unter planmäßigem Zurück- greifen auf die bereits in der höheren Mädchenschule behandelten Dichtungen. — Auch Lektüre von Prosastücken (namentlich philosophierenden Inhalts). Die Entwicklung der deutschen Sprache im 19. Jahrhundert (Einfluß der modernen Dichtung, Wissenschaft und allgemeinen Kulturentwicklung). Schwankungen des Sprachgebrauchs. Mundarten. Rückschau auf die Sprachentwicklung und syste- matische Überschau über die deutsche Sprachlehre mit vergleichender Beziehung auf die beiden Fremdsprachen. Die Verskunst Schillers und besonders Goethes, sowie die der Romantiker und neueren Dichter. Beziehungen zwischen Sprachmelodie und Rhythmus u. ä. — Ge- nauere Behandlung der Gattungen der Dichtkunst, namentlich der Lyrik, des Dramas und der Novelle. Ubungen in mündlicher und schriftlicher Darstellung mit Steigerung der Schwierig- keit und mit gelegentlicher Berücksichtigung der besonderen Interessenkreise der Schülerinnen (selbständige Studie usw.). Aufsätze wie in Unterprima.