— 70 — wachen. Ist nach Ablauf einer angemessenen, nach der mutmaßlichen Dauce des Transportes zu bemessenden Frist das Vieh am Bestimmungsorte nicht eingetroffen, so sind über den Verbleib Ermittelungen anzustellen. 8 44. (Zu 88 62 bis 65 des Gesetzes.) Beim Ausbruch der Maul- und Klauenseuche auf Schlachtviehhöfen, Schlacht— höfen und in öffentlichen Schlachthäusern ist folgendes zu beachten: a) Die erkrankten und seuchenverdächtigen Tiere sind sofort abzusondern und bald— möglichst in abgesonderten Räumen (Polizeischlachthaus) abzuschlachten. b) Alle übrigen Schlachttiere sind ebenfalls unter Sperre zu nehmen. Ausnahmen hiervon kann die Ortspolizeibehörde unter Mitverantwortung des Bezirks- tierarztes zulassen, wenn sicher anzunehmen ist, daß der Ansteckungsstoff nicht verschleppt worden ist. Dies wird namentlich in Frage kommen in Seuchen- fällen unmittelbar bei der Ankunft der Tiere, oder bei Tieren, die in besonderen Seuchenhöfen und Stallungen für sogenannte Überständer untergebracht sind, wenn kein Verkehr aus diesen Stallungen heraus stattgefunden hat. J0) Aus Schlachthöfen und öffentlichen Schlachthäusern dürfen Schlachttiere nicht lebend ausgeführt werden, sondern sind alsbald abzuschlachten. d) Für die Ausfuhr von gesperrtem Klauenvieh aus Schlachtviehhöfen gelten die Vorschriften der §§ 160, 162 der Bundesratsvorschriften entsprechend. e. Den Verbleib derjenigen Schlachttiere, welche innerhalb 3 Tagen vor Ausbruch der Maul= und Klauenseuche auf einem Schlachtviehhofe, Schlachthofe oder in einem öffentlichen Schlachthaus aufgestellt gewesen und sodann ausgeführt worden sind, hat die zuständige Polizeibehörde schnellstens zu ermitteln. Die beteiligten Polizeibehörden sind von dem Seuchenausbruch auf kürzestem Wege, nach Befinden telegraphisch oder telephonisch zu benachrichtigen. Diese haben die sofortige Schlachtung der Tiere, sofern sie noch nicht erfolgt sein sollte, unverzüglich anzuordnen und zu überwachen. Die Ermittelung erübrigt sich für Tiere, die bereits ausgeführt waren, als das nachmals verseucht befundene Vieh dem Schlachtviehhofe, Schlacht- hofe oder öffentlichen Schlachthause zugeführt wurde. 1) Personen, die in Markthallen oder Ställen verkehrt haben, ist Gelegenheit zu geben, vor Verlassen der Anlage unter Aufsicht Schuhwerk und Hände gründlich zu reinigen und zu desinfizieren, tunlichst auch die Uberkleider von anhaftendem Schmutz zu befreien und mit Desinfektionsmitteln in geeigneter Weise zu behandeln.