— 436 — (2) Die vorstehende Bestimmung gilt auch für das Verfahren auf die Anfechtungs- klage vor dem Oberverwaltungsgerichte, wenn eine der vorstehend bezeichneten Personen, sei es als Partei, sei es in anderer Weise formell oder sachlich beteiligt ist. § 3. Eine Unterbrechung des Verfahrens tritt nicht ein, wenn die Partei oder der Beteiligte (§ 2) durch einen Bevollmächtigten vertreten ist oder einen anderen zur Wahrnehmung der Rechte berufenen Vertreter hat. Auf Antrag des Vertreters hat das Gericht die Aussetzung des Verfahrens anzuordnen. § 4. (1) Die Unterbrechung oder Aussetzung des Verfahrens hört auf 1. mit der Beendigung des Kriegszustandes, 2. mit der dem Gerichte gegenüber abzugebenden Erklärung der Partei oder des Beteiligten (§ 2), daß das Verfahren aufgenommen werde. (2) Wird das Verfahren nicht innerhalb eines Monats nach Beendigung des nach §2 maßgebenden Verhältnisses aufgenommen, so kann das Gericht das Ver- fahren von Amts wegen fortstellen. (à) Für die Wirkung der Unterbrechung oder Aussetzung des Verfahrens gelten entsprechend die Vorschriften im § 249 der Zivilprozeßordnung. § 5. (u1) Die Frist zur Erhebung der Anfechtungsklage, zur Erhebung der Klage in Parteistreitigkeiten des öffentlichen Rechts oder der Klage im ordentlichen Rechts- wege sowie alle Ausschlußfristen in Verwaltungssachen sind zugunsten eines Betei- ligten, der zu den in § 2 Absatz 1 bezeichneten Personen gehört, bis zur Beendigung des Kriegszustandes oder des nach § 2 maßgebenden Verhältnisses gehemmt. Das Gleiche gilt für die Frist zur Wiedereinsetzung in den vorigen Stand wegen Ver- säumung dieser Fristen und zur Wiederaufnahme des Verfahrens. (2) Der Zeitraum, während dessen die Frist gehemmt ist, wird in die Frist nicht eingerechnet. (s) In Staatseinkommensteuersachen endigen die Frist zur Abgabe der De- klaration und die im Veranlagungsverfahren gesetzten Fristen zur Auskunftserteilung trotz ihrer Hemmung spätestens mit Abschluß der Veranlagung (Ausführungsverord- nung vom 25. Juli 1900 § 12 Absatz 4 — G.= u. V.-Bl. S. 593 — in der Fassung von Art. 1I Nr. 1 der Verordnung vom 8. November 1911 — G.= u. V.-Bl. S. 194 —. Holt jedoch der Steuerpflichtige die unterlassene Handlung bis zur Entscheidung erster Instanz über die Reklamation gegen die Veranlagung nach, so treten die Rechtsnachteile der Fristversäumung gegen ihn nicht ein. Das Gleiche gilt für Steuersachen der bürgerlichen, Schul= und Kirchgemeinden, sofern in den örtlichen Steuervorschriften die Pflicht zur Abgabe einer Deklaration oder zur Auskunfts- erteilung im Veranlagungsverfahren an eine Ausschlußfrist geknüpft ist.