42 Hie innere Entwicklungsgeschichte des Dreiverbandes. worten. Gaudin de Villaine hatte es leicht, festzu- stellen: es sei eine ungeheure Sache, daß der Minister- präsident Frankreichs nichts von einem französisch- britischen Militärabkommen wisse; das Parlament müsse endlich Aufklärung darüber erhalten. Ooch dieser gewiß nicht unbilligen Wißbegier ist niemals Gerechtigkeit widerfahren. NAur indirekt kann man den IZnhalt des Abkommens erschließen. Damals, in den ersten Jahren der Marokkokrise, war es wahr- scheinlich noch ziemlich allgemeiner Natur, ohne fest umrissene Konturen. So mochte formell Sir Edward GErey nicht gerade lügen, als er am 5. Juli 1906 während der Unterhausdebatte über seinen Etat erklärte: „Oie frühere Regierung (d. b. Marqueß of Lans- downe) hat mit Frankreich ein UÜbereinkommen ge- troffen, das unter gewissen Bedingungen diplo- matische Unterstützung versprach. Mit der Besei- tigung von Schwierigkeiten, die seit langem zwischen England und Frankreich bestanden hatten, keimte eine Freundschaft zwischen den beiden Ländern auf, die fortgesetzt wuchs. Wenn immer sich Gelegendbeit dazu bot, trat die in dem Abkommen vorgesehbene diploma- tische Unterstützung von selber auf, ohne Einschränkung und ohne Vorbehalt. Unsere beiderseitigen Ver- pflichtungen wurden dem Buchstaben und dem Geiste nach erfüllt. Dies gute Einvernehmen ist weder gegen irgend ein anderes Land gerichtet, noch kann es durch anderweitige Entfaltungen unserer Auslandspolitik irgendwie beeinträchtigt werden.“ Die Amgarnung Beldgiens. Also umschloß im Jahre 1906 noch ein ziemlich lockeres Band die Ententegenossen. Immerhin hatte man schon damale Zeit und Gelegenheit gefunden, die